„Wir sind eine bunte Gruppe“, sagt Fröhlich. Vom Studenten bis zum Rentner seien bei den Ehrenamtlichen des Malteser Besuchsdienstes alle Altersklassen vertreten. An diesem Abend sind fünf Interessenten in die Mainaustraße gekommen, um sich über den Besuchsdienst zu informieren. Entscheiden, ob sie sich engagieren wollen, müssen sie aber erst ein paar Wochen später.
Zunächst bieten die Malteser vier kostenlose Schulungsabende zu Themen wie „Struktur eines Seniorenheims“ und „Umgang mit dem Rollstuhl“ an. Wer sich am Ende entschließt, ehrenamtlich tätig zu werden, der erhält einen Erste-Hilfe-Kurs und wird Mitglied bei den Maltesern. Denn durch den Jahresbeitrag von 15 Euro sind die Ehrenamtlichen versichert.
Derzeit besuchen von insgesamt 54 Mitgliedern des Besuchsdienstes 44 Aktive zwölf Heime in Würzburg und Umgebung, darunter das St.-Thekla-Heim oder das Juliusspital. Dabei investieren sie im Durchschnitt zwei Stunden pro Woche, erklärt Fröhlich. Im Durchschnitt, denn: Jeder Ehrenamtliche entscheidet selbst, wieviel Zeit er investieren möchte. Ob einmal im Monat mehrere Stunden, oder jede Woche ein bis zwei Stunden, das sei ganz unterschiedlich, erklärt Fröhlich. Und Bopp ergänzt: „Jeder kleine Beitrag ist kostbar“.
Regelmäßigkeit
Nur um eines bitten die Malteser die Ehrenamtlichen: um Verbindlichkeit. Wer sich im Besuchsteam engagieren möchte, gibt die Zusage, ein Jahr lang regelmäßig einen oder mehrere Senioren zu besuchen. Nach jeweils zwölf Monaten entscheidet der Besuchende dann, ob er sein Ehrenamt weiterführt.
Natürlich fahre man auch einmal in Urlaub, sei krank oder müsse mal einen Termin verlegen, sagt Bopp. Das sei kein Problem. Wichtig sei für den Besuchsdienst jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit, da sich die alten Leute auf die Besuchstermine freuten und enttäuscht seien, wenn diese plötzlich ausfielen. Doch nicht nur die Älteren profitierten von den Besuchen, erläutert Fröhlich, auch die Jüngeren nähmen wertvolle Erfahrungen aus den Begegnungen mit.
Das Team von Fröhlich und ihrem Stellvertreter Helmut Pauli besucht nicht nur Heime, sondern auch Privathaushalte. Fröhlich geht es dabei auch darum, pflegende Angehörige zu entlasten. Erhalte beispielsweise der demente Ehemann Besuch, könne seine pflegende Frau die freie Zeit einmal für sich selbst nutzen.
Vom Heimpersonal werden die Malteser oft auf Bewohner angesprochen, die keinen Besuch von Angehörigen bekommen. Dann versucht Fröhlich eine passende Person aus dem Besuchsdienstteam zu finden.
Motivation
Eine passende Besucherin könnte in Zukunft vielleicht auch Rita Fox sein. Die 65-Jährige Würzburgerin kann sich nach dem Infoabend gut vorstellen, bei den Maltesern mitzumachen. Sie geht in diesem Sommer in den Ruhestand und möchte sich dann gesellschaftlich einbringen. Bei ihren eigenen Eltern habe sie erlebt, wie wichtig Besuche für ältere Menschen seien. Ihre Motivation? „Weil ich weiß, wie meine Eltern das geschätzt haben“, sagt Fox. Da bestätigt sie Fröhlichs Aussage: „Die Freude, die man den Leuten macht, kann man nicht mit Worten beschreiben.“
Anna-Lena Herbert
Kontakt
Interessenten für den Besuchsdienst der Würzburger Malteser wenden sich an
Gabriele Fröhlich,
Telefon 0170/5650553.
Weitere Infos:
„www.malteser-wuerzburg.de“.
Die Malteser in Schweinfurt bieten ebenfalls einen Besuchsdienst:
„www.malteser-schweinfurt.de“.
In der Diözese engagiert sich mit Besuchsdiensten auch der Caritasverband; nähere Infos dazu:
„www.caritas-wuerzburg.de“.
Zudem organisieren einige Pfarrgemeinden Besuchsdienste.
Kontakt
KHG - Katholische Hochschulgemeinde Schweinfurt
Kontakt über:
KHG Würzburg
Hofstallstallstr. 4
97070 Würzburg
khg@bistum-wuerzburg.de
