Jesus heute begegnen?
Was verbinden Sie mit „sozial“? Und was bedeutet für Sie Gemeinschaft?
Klar, von der Bedeutung her heißt es „alles, was das gesellschaftliche Zusammenleben betrifft“. Aber wie wird das konkret?
Oder anders gefragt: Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „communio“ hören?
Unsere Gesellschaft wird immer schnelllebiger. Dies birgt die Gefahr, dass wir den Einzelnen übersehen und er damit gewissermaßen aus der Gemeinschaft herausfällt.
In den letzten Monaten haben sich zahllose Kinder auf ein großes Fest der Gemeinschaft vorbereitet. Monatelang haben Sie Gemeinschaft erleben dürfen - im Kleinen und im Großen: in der Gruppe, in größeren Veranstaltungen mit anderen Kindern, in Gottesdiensten und verschiedenen Feiern, im gemeinsamen Unterwegssein auf ein größeres Ziel hin. Und der Höhepunkt war die Feier der Erstkommunion: die enge Gemeinschaft mit Jesus.
Im Kommuniongottesdienst habe ich die Kinder dann gefragt: „Seid Ihr Jesus schon einmal begegnet? - Jetzt werden die allermeisten wohl sagen: Nein! Natürlich nicht! Man kann ihn doch nicht sehen. Oder: Er hat doch vor langer Zeit gelebt und nicht heute. Und ich sage Euch: Doch! Ganz sicher sogar seid ihr ihm schon begegnet. Ihr habt ihn aber wohl nicht erkannt - wie ihn damals auch die Emmaus-Jünger zunächst nicht erkannt haben. Er ging ein ganzes Stück Weg mit ihnen - aber sie erkannten ihn nicht. Erst, als er mit ihnen bei Tisch saß; erst, als er das Brot mit ihnen geteilt hat, erinnerten sie sich, dass sie das bei ihm und mit ihm schon einmal erlebt hatten…
Jesus begegnet uns in den verschiedensten Menschen, die wir erleben: in Eltern, Geschwistern, Großeltern, Klassenkameraden und ‑kameradinnen, Freunde und Freundinnen, in Nachbarn und noch in ganz vielen anderen Menschen.“
Und zum Abschluss habe ich dann ein Lied eingespielt, das vielen von Ihnen sicherlich vertraut ist; ein Lied, das es konkret macht, was es heißt, „Jesus in unseren Mitmenschen begegnen“ - nicht hoch-theologisch und abstrakt, sondern ganz konkret.
Das Lied ist überschrieben mit „Jesus wohnt in unsrer Straße…“.
Wann und wie ist Jesus Ihnen in den letzten Tagen begegnet?
Haben Sie ihn erkannt?
Können wir uns das überhaupt vorstellen? Und das akzeptieren? Dass Gott, dass Jesus uns begegnet in unseren Mitmenschen? Vielleicht sogar oder gerade auch in denen, mit denen wir uns schwer tun?
Was haben wir zu verlieren?
Versuchen wir doch einmal, wenigstens einen Tag lang, uns vorzustellen, nein, bewusst zu machen, dass uns Jesus in jedem und jeder unserer Mitmenschen begegnet…
Sie werden merken: wir gehen plötzlich mit ganz anderen Augen durch die Welt und nehmen unsere Mitmenschen ganz anders wahr. Unser Umgang miteinander wird ein anderer und sicherlich: viel menschlicher, freundlicher, verständnisvoller und einfühlsamer.