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Wieder Frieden am Untermain

Es herrscht wieder Frieden in der Pfarreiengemeinschaft „Maria Frieden“. Die Erstkommunion kann dort auch künftig am Weißen Sonntag gefeiert werden – aber auch an einem anderen Sonntag in der Osterzeit, am besten in Gruppen.
  „Die Eltern und Kinder sollen vom Seelsorgeteam begleitet werden, um in die Feier der Eucharistie hineinzuwachsen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung, auf die sich die Hauptamtlichen von Maria Frieden mit Vertretern des Bischöflichen Ordinariats bei einem von Bischof Friedhelm initiierten Gespräch in Würzburg einigten.    In der vergangenen Woche stellten sich die Hauptamtlichen dann der Diskussion in einer nichtöffentlichen Sitzung des Pfarrgemeinderats von Maria Frieden. „Der Dampf ist draußen“, sagte Pfarrer Markus Krauth auf Anfrage. Die Gespräche seien „recht vernünftig“ verlaufen, im Gegensatz zur vorausgegangenen „sehr emotionalen“ Zusammenkunft.
Wie berichtet hatte sich im Februar in der Pfarrei St. Peter und Paul Obernau, die zur Pfarreiengemeinschaft gehört, eine Initiative Christliches Bürgerbegehren aus Mitgliedern des Gemeindegremiums und betroffenen Eltern formiert, um gegen die geplante Abschaffung des Weißen Sonntag als gemeinsamen Tag der Erstkommunion ab 2017 zu protestieren. Besonders kritisiert wurde, dass der geplante neue Weg zur Erstkommunion von den Hauptamtlichen nicht zur Diskussion gestellt worden sei, sondern von oben verordnet.  

Streit wurde zur Chefsache

Nachdem die Initiative rund 400 Unterschriften für ihr Alternativkonzept zur Erstkommunion in Würzburg vorgelegt hatte, machte der Bischof den Streit zur Chefsache. „Die Feier der Erstkommunion muss auf Diözesanebene diskutiert werden“, lautet der Schlusssatz der Erklärung. Das bedeutet laut Generalvikar Thomas Keßler, dass im Bistum gemeinsam statt im Alleingang über neue Wege nachgedacht werden müsse.   Die Vorgabe der Diözese sei „relativ offen“, meint Pfarrer Krauth. Die Sorge, dass die Erstkommunion angesichts der gesellschaftlichen Situation zunehmend „Eventcharakter“ bekomme und bestehende Konzepte nicht mehr griffen, sei der Anlass für den spontanen Konsens der Hauptamtlichen in Maria Frieden gewesen. 

Impulse auch für andere Gemeinden

Acht erfahrene Seelsorger seien sich einig gewesen, sagte Krauth. Das sei kein „Alleingang“ und auch keine nicht mehr zu diskutierende „Entscheidung“ gewesen, betonte der koordinierende Pfarrer. Er könne sich vorstellen, so Krauth, dass die Impulse von Maria Frieden auch Einfluss auf andere Pfarreiengemeinschaften haben könnten.
„Recht zufrieden“ mit der Erklärung aus Würzburg und dem Verlauf der Pfarrgemeinderatssitzung zeigte sich Udo Breitenbach von der Initiative Christliches Bürgerbegehren. „Im Grund haben wir erreicht, was wir wollten“, sagte er auf Anfrage. Jede Mitgliedsgemeinde von Maria Frieden könne nun ihr eigenes Konzept der Kommunionvorbereitung entwickeln, gemeinsam mit dem Seelsorger vor Ort.   

Rückblick: Elternwaren geschockt

Breitenbach sagte, in allen vier Mitgliedspfarreien seien Eltern bei den Elternabenden geschockt gewesen von der Rigorosität der Entscheidung, den Weißen Sonntag in seiner bisherigen Form abzuschaffen und die Erstkommunion nicht mehr gemeinsam, sondern nur noch einzeln oder in kleinen Gruppen zu feiern. Wenn die Initiative nicht an die Öffentlichkeit gegangen wäre, würde dieser Schockzustand immer noch andauern, meinte Breitenbach.   Melanie Pollinger