Bieber begrüßte die Frauen und Männer der Caritas im renovierten Burkardushaus. „Sie beraten im Schatten des Doms“, sagte der Domkapitular und wünschte den Teilnehmern gute Gespräche und einen gelingenden fachlichen Austausch. „Selbst wenn ‚Gott‘ nicht permanent im Munde geführt wird, ist er in ihrem Tun als Berater gegenwärtig“, führte Bieber aus und machte deutlich, dass so die Menschenfreundlichkeit Gottes für die Hilfesuchenden und Ausgegrenzten erfahrbar werde.
„Als Kirche und Caritas ist dort Widerstand notwendig, wo die Gesellschaft menschenverachtende Tendenzen zeigt“, mahnte der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Würzburg. Passend zum 19. April erinnerte Bieber an das segensreiche Wirken von Marcel Callo. Callo leistete Widerstand gegen das Regime der Nationalsozialisten und wurde am 19. April 1944 mit der Begründung verhaftet, er sei zu katholisch. Selbst nach seiner Inhaftierung hielt er an seinem Zeugnis fest und unterstützte Mitgefangene. Völlig entkräftet starb Callo am 19. März 1945 im KZ Mauthausen/Gusen. Heute erinnert eine Skulptur im Chor des Doms an den Seligen.
Auch als vor fast 30 Jahren die AIDS-Beratung der Caritas ihre Arbeit aufnahm, galt es, Widerstand zu leisten gegen Vorurteile, Stigmatisierung und gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen. Ausdrücklich würdigte Bieber die Arbeit von Michael Koch und seinem Team in der Würzburger Einrichtung.
Am Nachmittag besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz die Wohngruppe der AIDS-Beratung, diskutierten über das Projekt „Onlineberatung“ und kehrten ins Bürgerspital ein. Der zweite Arbeitstag stand ganz im Zeichen des fachlichen Austauschs und der Weiterentwicklung der HIV/Aids-Beratung unter dem Dach der Caritas.
