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„Weihnachten in die Kirche – na klar!“

Was Schüler der Don-Bosco-Berufsschule mit Weihnachten verbinden

Würzburg (POW) „Geschenke, Freude und Familie: Das fällt mir ein, wenn ich an Weihnachten denke.“ Ramonas Augen strahlen. Und Veronique, die neben ihr sitzt, rutscht auf ihrem Stuhl hin und her und ist ganz aus dem Häuschen: „Geschenke und der Christbaum, ja, darauf freue ich mich immer noch wie ein Kind.“ Ramona Breitkopf (18) und Veronique Hofer (20) sind Auszubildende im dritten Lehrjahr im Bereich Zierpflanzenanbau und -verkauf an der Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg.

Für beide ist die Weihnachtszeit auf zweierlei Weise von Bedeutung. „Zum einen ist es das Fest der Liebe und der Familie, das man gemeinsam verbringt, an dem man sich gegenseitig beschenkt und mal Zeit füreinander hat“, sagt Ramona. Im Beruf aber sei es auch die Zeit, in der wahnsinnig viel gearbeitet wird, in der Weihnachtssterne und Amaryllis in großen Mengen verkauft würden. Also keine Zeit für Besinnlichkeit? „Doch. Im Advent backen wir Plätzchen, basteln, kaufen Geschenke und versuchen, uns Zeit für den anderen zu nehmen“, widerspricht Janina Schenk (23) aus derselben Berufsschulklasse.

Die jungen Menschen von der Don-Bosco-Förderschule freuen sich auf das Weihnachtsfest, zu dem für sie auch der Kirchgang gehört. „Am Heiligen Abend gehen wir gemeinsam zur Kirche, das ist doch klar. Zuvor schmücken wir den Christbaum und essen gemeinsam. Wenn das Glöckchen ertönt, dürfen wir ins Wohnzimmer und unsere Geschenke bestaunen. Bei uns wird viel gesungen, das gehört zum Fest einfach dazu“, betont Nicole Jurasch (20). Sie liebt Weihnachten ganz besonders, auch wenn sie die Festtage zwischen Pflegefamilie und leiblicher Mutter aufteilen muss.

„Besonders das Weihnachtsfest stellt bei allen Festen des Jahres den größten Bezug zur Familien her“, bestätigt Diözesanfamilienseelsorger Stephan Hartmann. Die meisten Jugendlichen wollten das Fest im Kreis ihrer Lieben verbringen. Oft gingen sie nach der Christmette zu eigenen Weihnachtspartys, doch bis dahin blieben sie daheim, um traditionell zu feiern. „Stärker als irgendwann sonst im Jahr spürt man am Weihnachtsfest das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Geborgenheit – das geht allen so, Alten und Jungen gleichermaßen“, betont Hartmann.

Nicole, Janina, Ramona und Veronique sind dafür gute Beispiele. Für sie ist das Christfest Ausdruck von Liebe und Gemeinschaft. Für manche von ihnen steht das Weihnachtsfest auch für die Sehnsucht nach einer schmerzlich entbehrten heilen Welt. Nur für Markus Wagner ist das anders. „Ich weiß gar nicht, wie ich mir Weihnachten wünschen würde, wenn ich es so haben könnte, wie ich wollte.“ Der 22-Jährige hat die meisten Weihnachtsfeste allein zu Hause verbracht. „Mein Vater ist bei der Post und deshalb arbeitet er meist am Heiligen Abend. In diesem Jahr ist er mal da und ich weiß gar nicht recht, wie wir das Fest diesmal gestalten werden.“ Da geben ihm die anderen schon lautstark Tipps und Anregungen. Sie schwärmen von Weihnachten daheim, von Plätzchenduft und Gesang.

„Auch wenn Weihnachten immer mehr zum Geschenkefest wird und der religiöse Hintergrund in unserer Gesellschaft mehr und mehr verblasst, so hat das Fest doch einen sehr hohen Stellenwert bei unseren Schülern“, sagt Thomas Tribula, Sozialpädagoge an der Don-Bosco-Berufsschule. Die Jugendlichen der Förderschule stammen oft aus schwierigen Familienverhältnissen. „Ich denke, dass gerade für unsere Schüler – ob Christ, Muslim oder Ungetaufter – die positive Botschaft der Weihnacht deshalb ganz besonders wichtig ist.“

Viele der jungen Erwachsenen hier haben nach den Worten Tribulas schon sehr viel Negatives in ihrem Leben durchgemacht. Da sei die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit groß. „Das Weihnachtsfest vermittelt trotz oder gerade wegen der ärmlichen Umstände, unter denen Christus zur Welt kommt, ein Höchstmaß an Geborgenheit und Zuneigung. Gott liebt uns und wird Mensch – für jeden von uns. Das spüren unsere Schüler.“

(5006/1807)