Würzburg (POW) Ihr jeweils 60. Professjubiläum begehen am Freitag, 17. September, die beiden Augustinerpaters Albrecht Herrmann und Professor em. Dr. Petrus Mayer in Würzburg.
Pater Albrecht Herrmann wurde als Otto Herrmann am 29. September 1929 in Pleystein im Bistum Regensburg geboren. In Weiden besuchte er das Gymnasium. Kurz vor Kriegsende wurde er im Alter von 15 Jahren noch zum Wehrdienst eingezogen. Anschließend ging er nach Münnerstadt, wo er das Abitur erwarb. 1950 trat er in den Augstinerorden ein. Am 26. März 1955 empfing Herrmann die Priesterweihe und wirkte im Anschluss als Präfekt in der Münnerstädter Klosterschule. 1959 wechselte er in gleicher Funktion an das Studienseminar in Weiden. Von 1975 bis 1983 sowie von 1987 bis 2001 war Herrmann Prior des dortigen Augustinerklosters, von 1983 bis 1987 war er mit dem Amt des Prokurators des Klosters betraut. 1971 absolvierte er die Schiedsrichterprüfung und leitete danach Spiele des Bayerischen Fußballverbands. Darüber hinaus wurde er auch als Schiedsrichterbeobachter in der Landes- und Bayernliga eingesetzt. Herrmann ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. Seine gereimten Fastnachtspredigten am Faschingssonntag sorgten nach Angaben des Ordens regelmäßig für Besucherrekorde in der Weidener Augustinerkirche. Seit Sommer 2010 lebt Herrmann im Würzburger Kloster, wo er regelmäßig Beichte hört.
Als Cornelius Mayer wurde Pater Professor em. Dr. Petrus Mayer am 9. März 1929 in Pilisborosjenö/Weindorf in der ungarischen Diözese Székesfehévar geboren. Da seine Familie nach dem Krieg als Ungarndeutsche ihre Heimat verlassen musste, besuchte er das Gymnasium in Münnerstadt, wo er nach dem Abitur 1950 in den Orden eintrat. Theologie studierte Mayer in Würzburg und empfing am 26. März 1955 die Priesterweihe. Im Anschluss wirkte Mayer zunächst als Präfekt und dann als Direktor des Klosterseminars Sankt Augustin in Würzburg. Dann widmete er sich ganz der Theologie: Nach der Promotion im Jahr 1968 und der Habilitation 1973, jeweils an der Universität Würzburg, lehrte er zunächst in Würzburg, Frankfurt am Main und Saarbrücken als Privatdozent, ehe er zum Wintersemester 1979/80 die Professorenstelle für Systematische Theologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen erhielt, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1995 inne hatte. In dieser Zeit etablierte Mayer die beiden Forschungsprojekte Augustinus-Lexikon und Corpus Augustinianum Gissense. Beide sind in der Forschung international als Standardwerke anerkannt. Auch nach seiner Emeritierung führt der Theologe seine Projekte als wissenschaftlicher Leiter des 2001 von ihm gegründeten Zentrums für Augustinus-Forschung (ZAF), das seinen Sitz in Würzburg hat, fort. Die US amerikanische Villanova-Universität zeichnete Mayer 1988 mit der Ehrendoktorwürde aus. 2005 wurde ihm von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber der Bayerische Verdienstorden verliehen. Mayers Heimatstadt Pilisborosjenö machte den Augustiner 2009 zum Ehrenbürger.
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