Würzburg (POW) Die Umstellung wird Ellen Herkommer vielleicht nicht ganz leicht fallen. Zwei Jahre lang arbeitete die 28-jährige Sozialpädagogin beim Drogenpräventionsprogramm Mindzone des Diözesan-Caritasverbands mit, bei dem sie oft bis morgens um vier mit jugendlichen Partygängern in Diskos zu tun hatte. In wenigen Wochen bricht sie in eine ganz andere Welt auf: Ihr neues Ziel heißt Sucre, die konstitutionelle Hauptstadt von Bolivien, inmitten der Anden gelegen.
„Einmal für längere Zeit in Südamerika zu leben, ist ein Lebenstraum von mir. Jetzt habe ich meinen Mut zusammengefasst und beschlossen, das Vorhaben durchzuziehen. Denn ich möchte das Leben und die Menschen in Bolivien kennenlernen“, erklärt Herkommer. Als Touristin funktioniere das nicht. Also hat sich die junge Frau beim Bolivianischen Kinderhilfswerk e.V. für einen Freiwilligendienst beworben. Für ein Jahr arbeitet sie ab Oktober ehrenamtlich für ein Jahr in dem Projekt Centro Educativo Multifuncional Villa Armonía (CEMVA) mit. CEMVA verfügt über ein Gesundheitszentrum, eine Schreinerei, eine Metallwerkstatt, eine Bäckerei, eine Schule, einen Kindergarten und eine Kinderkrippe. Großer Wert wird neben der medizinischen Versorgung der einheimischen Bevölkerung auf grundlegende Ernährung und schulische wie berufliche Ausbildung gelegt. Das Bolivianische Kinderhilfswerk unterstützt CEMVA durch Spenden und die Entsendung Freiwilliger – wie Ellen Herkommer.
„Finanzielle Unterstützung oder auch Sachspenden sind hier bitter nötig“, weiß sie. Es fehle an allen Ecken und Enden. „Weder sind genügend Medikamente für eine flächendeckende medizinische Versorgung da, noch ausreichend Lehrmaterialien an der Schule. Auch die hohen Lebensmittelpreise bringen die bolivianische Bevölkerung in Bedrängnis." Dabei könne man mit kleinen Spenden schon viel bewirken. Nur vier Euro im Monat kosten das Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung für ein Kind.
Herkommers Einsatzgebiet wird das zum Projekt gehörende Sozialhilfebüro sein. „Dort werde ich zusammen mit einer bolivianischen Sozialarbeiterin für die gerechte Verteilung eines Budgets für Krisen und Gesundheitshilfen verantwortlich sein.“ Aufgabe sei es, die Lebensumstände der Menschen anzuschauen und möglichst nachhaltige Unterstützung zur Selbsthilfe zu leisten. So würden zum Beispiel Alphabetisierungskurse für die Landbevölkerung angeboten, da gerade die Indigena-Frauen nur wenig Spanisch sprächen. Für die Umsetzung dieser Projekte freut sich Herkommer über Spenden. „Ich bin gerade dabei, mir einen Förderkreis aufzubauen, der meine Arbeit unterstützt. Jeder gespendete Euro wird direkt in Projekte vor Ort umgesetzt und kommt der bolivianischen Bevölkerung zu Gute“, versichert die Sozialpädagogin.
Das Bolivianische Kinderhilfswerk trägt das DZI-Spendensiegel. Dieses steht für die nachgeprüfte, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder und damit für die Seriosität und Transparenz der geprüften Organisation. Spendenkonto: Bolivianisches Kinderhilfswerk e.V., Konto-Nummer 10404706, Kreissparkasse Esslingen, Bankleitzahl 61150020, Stichwort: „Ellen in Bolivien“. Spender bekommen regelmäßig Berichte aus dem Projekt. Nähere Informationen bei Ellen Herkommer, E-Mail nelle83@gmx.de, sowie im Internet unter www.bolivianisches-kinderhilfswerk.de.
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