„Die Nachricht, dass die Firma Siemens an ihrem Standort Bad Neustadt in den nächsten zwei Jahren 840 Arbeitsplätze und damit 40 Prozent der Belegschaft abbauen will, hat uns in der vergangenen Woche erschüttert.
Auch wenn die genauen Details noch nicht bekannt sind, hat diese Nachricht bei vielen Menschen Angst vor der Zukunft ausgelöst.
Diese Angst spüren die Beschäftigen von Siemens selber, die trotz aller Bekenntnisse zum sogenannten „sozial verträglichen“ Abbau der Arbeitsplätze um ihre persönliche Zukunft bangen.
Diese Angst spüren aber auch wir alle in der Region, da wir uns Sorgen machen müssen, welche Ausbildungs- und Arbeitsplätze unseren jungen Menschen in Zukunft noch zur Verfügung stehen werden.
Vollkommen unverständlich ist, dass der Arbeitsplatzabbau zu einer Zeit erfolgt, in der das Unternehmen trotz der Krise einen Vierteljahresgewinn von mehr als 1,5 Milliarden Euro gemacht hat. Wir müssen aus der Sicht der christlichen Sozialethik daran erinnern, dass nicht nur der Gewinn zählen darf, sondern die Verantwortung für das Wohl der Menschen gesehen werden muss.
In den kommenden Wochen werden große Anstrengungen und vielfältige Initiativen notwendig sein, um den Arbeitsplatzabbau im geplanten Umfang zu verhindern und neue Perspektiven aufzuzeigen. Soweit wir können, wollen wir diese Bemühungen von Seiten der Kirche unterstützen.
Den Betroffenen sichern wir in dieser Situation unsere Solidarität zu.“