Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat Weihbischof Ulrich Boom (62) mit Wirkung vom 1. Mai 2010 zum Bischofsvikar für Seelsorge und Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat Würzburg ernannt. Weihbischof Boom übernimmt das Amt des Seelsorgereferenten von Domkapitular Monsignore Hans Herderich (70), dessen altersbedingten Rücktritt als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und als Domkapitular der Bischof zum 30. April 2010 annimmt. Herderich wird dann in der Personalabteilung mitarbeiten und die ausländischen Priester begleiten. Stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Kilianshaus in Würzburg bleibt Domvikar Christoph Warmuth.
Boom wurde 1947 in Ahaus/Alstätte im Münsterland geboren. Bischof Dr. Paul-Werner Scheele weihte Boom am 25. Februar 1984 im Kiliansdom in Würzburg zum Priester. Danach war Boom Kaplan in Schweinfurt-Sankt Peter und Paul sowie in Baunach. 1987 wechselte er als Pfarrverweser nach Frammersbach und wurde zum 1. Oktober 1987 Pfarrer von Frammersbach. Von 1990 bis 2000 wirkte Boom auch als Dekan des Dekanats Lohr am Main, zuvor war er bereits über ein Jahr lang Dekan-Stellvertreter. Von 1992 bis 2000 war er auch Mitglied des Diözesanpastoralrats. 1993 übernahm er zusätzlich die Pfarrei Habichsthal, 1998 auch die Pfarrei Partenstein. Zum 1. Mai 2000 ernannte ihn Bischof Scheele zum Pfarrer von Miltenberg. Neben seiner Pfarrtätigkeit war Boom in Miltenberg auch als Religionslehrer an der Grundschule und am Johannes-Butzbach-Gymnasium tätig. Ab 2006 war er auch Pfarradministrator von Bürgstadt. Als Vorsitzender des Diözesanverbands Würzburg des Deutschen Katecheten-Vereins (DKV) engagierte sich Boom von 1991 bis Ende 2005. Seit 1996 ist er außerdem Mitglied im DKV-Vorstand auf Bundesebene, seit Mai 2003 stellvertretender DKV-Bundesvorsitzender. Bischof Hofmann berief Boom zum 1. Februar 2006 auch als Mitglied in die Kunstkommission der Diözese Würzburg. Für seinen couragierten Einsatz gegen eine Kundgebung einer NPD-Jugendorganisation erhielt Boom am 25. November 2006 den Aschaffenburger „Mutig-Preis 2006“. Am 6. Dezember 2008 ernannte Papst Benedikt XVI. den Miltenberger Pfarrer zum Weihbischof in Würzburg. Bischof Hofmann weihte Boom am 25. Januar 2009 in Würzburg zum Bischof. Seit 1. Februar 2009 ist Weihbischof Boom auch Dompropst am Würzburger Kiliansdom. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Pastoralkommission, der Liturgiekommission und der Kommission für Schule und Erziehung. Am 9. November 2009 wurde er mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Domkapitular Monsignore Hans Herderich wurde 1939 in Würzburg geboren. Bischof Dr. Josef Stangl weihte ihn am 25. Juli 1964 in Würzburg zum Priester. Kaplan war Herderich in Nüdlingen, Zeil am Main, Bad Brückenau und Alzenau. 1971 wurde er Domvikar und Diözesanpräses des Kolpingwerks. 20 Jahre wirkte er bis 1991 in dem Diözesanverband. 1972 wurde Herderich auch Präses der Kolpingsfamilie Würzburg und damit Vorsitzender der Katholischen Gesellenhausstiftung Würzburg. Außerdem war er Seelsorger für die Studenten an den Fachhochschulen und Sprecher des Priesterrats. Von 1991 bis 1999 war Herderich Pfarrer der Würzburger Pfarrei Sankt Josef im Stadtteil Grombühl. 1999 ernannte ihn Bischof Scheele zum Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und zum Ordinariatsrat. Ebenfalls 1999 wurde Herderich Mitglied der Ökumene-Kommission und Diözesandirektor des Priestermissionbunds. Im gleichen Jahr wurde er außerdem Geistlicher Assistent des Diözesanrats und Mitglied im Landeskomitee der Katholiken in Bayern. Von 1980 bis 2000 führte Herderich die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft der Priesterräte der Diözesen der Bundesrepublik; seit 1989 fungierte er viele Jahre auch als Mitherausgeber der Jugendzeitschrift „X-mag“. 2000 wurde Herderich Domkapitular und auch Referent für Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie Mitglied im Verein Bischöfliches Missionswerk Misereor. Seit 2001 leitet der Domkapitular auch das diözesane Pilgerbüro und gehört der Personalkommission sowie der Prüfungskommission für die Zweite Dienstprüfung der Kapläne und Pastoralassistenten an. Seit 2004 engagiert er sich außerdem als geistlicher Berater beim „Feierabend“, einem christlichen Monatsblatt für ältere Menschen. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2007 zum Monsignore.
Zur Hauptabteilung Seelsorge zählen rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum. Sie wirken in Pfarrbüros vor Ort und in den Diözesanbüros in den Regionen, in Verbänden und Bildungshäusern, in der Standes- und in der Sonderseelsorge. In der Hauptabteilung Seelsorge mit Sitz im Kilianshaus sind außerdem das Pilgerbüro und die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, die Geschäftsstelle des Diözesanrats der Katholiken, das Referat für Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie die ausländischen Missionen angesiedelt.
Eine vergleichbare personelle Konstellation in der Hauptabteilung Seelsorge gab es bereits Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre, als Weihbischof Alfons Kempf die Hauptabteilung leitete und Domkapitular Paul Bocklet beziehungsweise Domkapitular Wilhelm Heinz als Stellvertreter fungierten.
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