Monsignore Zwergel, welcher in Freigericht seinen Ruhestand verbrachte, pflegte sehr gute nachbarschaftliche Kontakte in die Alzenauer Gemeinden, besonders auch zur Wallfahrtskirche Maria zum rauen Wind in Kälberau, welche ihm sehr am Herzen lag. Aber auch sonst konnte es vorkommen, dass der sympathische Ruhestandsgeistliche bei besonderen Gottesdiensten freudestrahlend in der Sakristeitür stand, mit seiner Albe über den Arm geschlagen, und bei den Festmessen konzelebrierte. Wenn Doktor Zwergel gebraucht wurde, war es für ihn selbstverständlich, den Dienst am Altar zu übernehmen. Betroffen reagierte er auf die Sperrung der neuen Kälberauer Wallfahrtskirche. Diese wurde wenige Tage vor seinem Tod wiedereröffnet, was er zumindest auf dieser Erde nicht mehr erleben durfte. Die letzten Jahre konnte er aufgrund seiner Gesundheit die Alzenauer Gemeinden nicht mehr besuchen. Umso mehr bleibt die letzte Messe in Erinnerung, welche er am Gnadenaltar der Kälberauer Muttergottes zum rauen Wind in der alten Wallfahrtskirche feierte. Mit behutsamen Schritten schritt der liturgische Dienst gemeinsam mit Pfarrer Zwergel in die alte Wallfahrtskirche. Seine Stütze war sein Gehstock. Alles wurde so herrgerichtet, dass er am Altar sitzen und stehen konnte. Dabei machte er selber noch "Scherze", dass er beim Gehen einen Stock benötigte, sein Geist aber "fit sei und springe wie ein junges Reh", was er immer wieder bei seinen tiefgründigen, volksnahen und frommen Predigten unter Beweis stellte. Als unermüdlicher, lebensfroher Seelsorger, der mit Leib und Seele für seinen Glauben lebte und brannte, wird Norbert Zwergel in Erinnerung bleiben. Pfarrer Frank Mathiowetz spricht in seinen persönlichen Mitteilungen in den Gemeinden am Ende der Gottesdienste großen Dank und Wertschätzung aus für all den Einsatz des Priesters, aber auch die menschlichen Spuren, die er in den Herzen der Menschen hinterlässt. Pfarrer Mathiowetz erinnert sich besonders an den Besuch des emeritierten Bischofs von Fulda, Heinz Josef Algermissen in Kälberau, als Monsignore Zwergel in "Hochform" auflief und "seinen" Bischof betreute, als ginge es um seine eigene Kirche, was ergreifend für das Herz und das Gemüt gewesen war. Eine andere, ebenso herzliche Begegnung gab es im Jahr 2019, als zum ersten Wallfahrtstag im Juli Domkapitular Monsignore Doktor Heinz Geist zu Gast war. Die beiden waren enge Weggefährten und die Wiedersehensfreude war enorm groß. Beide konnten nicht mehr zurückverfolgen, wann sie sich das letzte mal zuvor begegnet sind. Der Verstorbene wird am 2. Januar 2025 auf dem Friedhof in Freigericht-Altenmittlau beigesetzt. Vergelt’s Gott für alles - Lieber Herr Pfr. Norbert Zwergel.



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