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Aus den Fachverbänden

Tag der offenen Tür bei IN VIA Würzburg

Würzburg, 10.02.2025. Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM_C) am 6. Februar hat der Fachverband IN VIA Würzburg zum Tag der offenen Tür in seine Beratungsstelle eingeladen.

Rund 50 Fachkräfte und Interessierte aus der Würzburger Hilfelandschaft – darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Politik, Behörden, Beratung und Integrationsarbeit – nutzten den Tag der offenen Tür in der Fachberatung, um sich zu vernetzen und einen Einblick in die Arbeit der Beratungsstelle zu erhalten. Zudem informierte eine begleitende Ausstellung über FGM_C und die Notlagen betroffener Frauen.

„Wir möchten möglichst viele Menschen für das Thema sensibilisieren, damit Frauen und Mädchen die Hilfe bekommen, die sie benötigen“, betonte Julia Seeber, Leiterin der Fachberatungsstelle. Die Notwendigkeit dieser Arbeit sei groß: Allein in Würzburg gelten rund 430 Mädchen und Frauen als betroffen oder gefährdet, in Bayern seien es laut Terre des Femmes über 20.000. FGM_C ist eine schwere Menschenrechtsverletzung mit lebenslangen Folgen. In Deutschland ist die schmerzhafte und traumatisierende Praxis als schwere Körperverletzung strafbar. „FGM_C ist ein tabuisiertes Thema. Unsere größte Herausforderung ist es, vertrauensvolle Räume für Gespräche zu schaffen und Frauen zum Sprechen zu ermutigen“, so Seeber weiter.

Die Beratungsstelle des katholischen Frauenfachverbandes IN VIA Würzburg bietet seit gut einem Jahr niedrigschwellige Hilfe in mehreren Sprachen, unterstützt durch ein Peer-to-Peer-Konzept mit Sprach- und Kulturmittlerinnen. In der Beratung gehe es häufig um Fragen zu Genitalverstümmelung im Zusammenhang mit Asyl, Kinderschutz, Gesundheit und Schwangerschaft. Die Ratsuchenden werden zudem gezielt zu medizinischen und psychosozialen Hilfsangeboten vermittelt. Oft gebe es jedoch lange Wartezeiten, so IN VIA in einer Pressemitteilung.

Der Tag der offenen Tür bot neben Fachgesprächen auch Raum für persönlichen Austausch – etwa bei somalischem Chai, den eine Sprach- und Kulturmittlerin frisch zubereitete. Die Resonanz war durchweg positiv: „Wir müssen das Thema stärker in die Stadtgesellschaft tragen und den Zugang zu Hilfsangeboten weiter verbessern“, lautete das Fazit. Gemeinsam habe man Synergien erkannt und Ideen für zukünftige Kooperationen entwickelt. 

Als Teil des Bayerischen Beratungs- und Präventionsnetzwerks gegen FGM_C engagiert sich IN VIA Würzburg – ein Fachverband der Caritas – nicht nur in der direkten Beratung, sondern auch in der Sensibilisierung von Fachkräften und der Netzwerkarbeit. IN VIA Bayern bietet außerdem ergänzend bayernweite Fortbildungen für Fachkräfte an.

Weitere Informationen zum Thema und zur Beratungsstelle gibt es bei IN VIA Würzburg, Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, unter www.invia-wuerzburg.de.

Anette Bieber | IN VIA Würzburg