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Skandalös und menschenverachtend

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann verurteilt aktive Sterbehilfe in Würzburg

Würzburg (POW) Als skandalös und menschenverachtend hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die aktive Sterbehilfe des Hamburger Ex-Justizsenators Roger Kusch an einer 79-jährigen Frau aus Würzburg bezeichnet. Gleichzeitig rief der Bischof dazu auf, alte und pflegebedürftige Menschen in der letzten Lebensphase mit den vielfältigen medizinischen Möglichkeiten zu helfen und sie menschlich zu begleiten.

„Wir haben kein Recht auf aktive Sterbehilfe. Das Leben jedes Menschen ist bis zum letzten Atemzug unantastbar“, sagte der Bischof am Rande der Sitzung des Priesterrats am Dienstagnachmittag, 1. Juli, in Würzburg. Die Entscheidung der 79-jährigen Würzburgerin, sich aus Angst vor dem Alter das Leben zu nehmen, stimme ihn traurig. Unglaublich sei das Vorgehen Kuschs, der beim Suizid der Frau assistierte und einen Videofilm produzierte. „Wir sind da, um einander zu helfen, und nicht, um einander zu töten“, betonte Bischof Hofmann. Kusch hätte mit der Frau über mögliche Hilfen sprechen können. Dagegen habe der Ex-Senator inhuman und verwerflich gehandelt.

Die Gesellschaft rief der Bischof auf, verzweifelten alten Menschen die Angst vor einem Leben in Alter und Krankheit zu nehmen. Mit Blick auf den positiven Dienst vieler Frauen und Männer in den Alters- und Pflegeheimen sei diese Angst nicht berechtigt. „Der Lebensabend ist ein Geschenk und keine Strafe.“ Im Bistum Würzburg gebe es allein 45 Heime der Caritas, in denen rund 3600 Menschen ihren Lebensabend verbrächten und betreut würden. Darüber hinaus wirkten zahlreiche Seelsorger in den insgesamt über 150 Alters- und Pflegeheimen Unterfrankens. Angesichts von 14.000 Pflegebetten in Unterfranken werde derzeit die diözesane Altenheimseelsorge weiter ausgebaut und ab Herbst 2008 auf regionaler Ebene erweitert. In den 22 katholischen Dekanaten gebe es außerdem jeweils einen Altenseelsorger. „Unsere Gesellschaft ist aufgefordert, Alte und Kranke nicht allein zu lassen, sondern ein Miteinander von Jungen und Alten, Kranken und Gesunden zu fördern und zu leben. Gemeinsam müssen wir uns gegen eine Kultur des Todes stemmen“, mahnte der Bischof.

bs (POW)

(23 Zeilen/2708/0832; E-Mail voraus)