Würzburg (POW) Die neuen Räume der Würzburger Dommusik über der Sepultur des Kiliansdoms hat am Freitag, 15. Mai, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann gesegnet. An der Feierstunde nahmen neben den Bischöfen Dr. Paul-Werner Scheele und Helmut Bauer Mitglieder des Domkapitels und der Dommusik, zahlreiche Vertreter von beteiligten Firmen sowie die Domkapellmeister aus den Bistümern Mainz, Fulda, Paderborn, Eichstätt und Rottenburg-Stuttgart teil. Die neuen Räume umfassen neben zwei großen Sälen auch Zimmer für die Stimmbildung, die musikalische Früherziehung sowie Aufenthalts- und Archivräume. Der große Probensaal mit Orgel wurde während der Feier auf den Namen „Helmut-Bauer-Saal“ benannt, um die Verdienste des emeritierten Weihbischofs und Dompropsts „für die Dommusik und darüber hinaus“ zu würdigen, wie Domdekan Prälat Kurt Witzel erläuterte.
Bischof Hofmann betonte in seiner Ansprache die Aufeinander-Bezogenheit von Musik und bildender Kunst. „Beide bergen göttliche Strukturen in sich, machen die Gegenwart auf die Transzendenz hin durchsichtig.“ Er hob hervor, dass die Würzburger Dommusik nicht zuletzt mit ihrer Jugendarbeit viele Hundert Jugendliche erreiche und diese große Chance jetzt auch durch ansprechende und passende Räumlichkeiten unterstützt werde.
Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano gab einen kurzen Einblick in die Geschichte der Räumlichkeiten. So sei das Stockwerk über der spätgotischen Sepultur im Barock von Petrini gestaltet und als Domkapitelsaal genutzt worden. Verweise auf die Geschichtlichkeit fänden sich in mehrerlei Hinsicht. Zum einen im alten Probensaal, der durch das freigelegte Mauerwerk die archaische Seele widerspiegele. Zum anderen in den anderen Räumen, die, wie bei der Sepultur, alle auf der Grundstruktur des gleichseitigen Dreiecks beruhten. Ellipsenformen und die aus ihnen resultierenden Wechsel von konkaven und konvexen Formen spiegelten das Dynamische, den Atem der Musik. Stefano dankte allen Beteiligten, die „Herz, Hände und Können“ eingebracht hätten. Besonders lobte er den Mut der Bistumsleitung, in wirtschaftlich schweren Zeiten Geld für Kultur aufzuwenden. „Sie setzen einen Akzent mit dem unverwechselbaren Klang der Hoffnung.“
Grüße des Dommusikvereins überbrachte der Vorsitzende Nikolaus Peter Hasch. Er rühmte die Räume als „vollkommen, perfekt und einzigartig“ und Zeichen der Anerkennung für das Engagement der vielen jungen und erwachsenen Sänger und Sängerinnen. „Sie kennen die Multiplikatorenwirkung der Chöre.“ Als Zeichen der Unterstützung und Wertschätzung seitens des „Fanclubs“, wie er den Dommusikverein bezeichnete, überrreichte Hasch ein E-Piano für die Stimmbildung.
Domkapellmeister Professor Martin Berger zeigte sich hocherfreut und dankbar für die in den neuen Räumen „sichtbar gewordene Musik“. Er lobte die vielfältige und großzügige Unterstützung aller, die zum Gelingen des Projekts beitrugen. „Mein besonderer Dank gilt aber den über 500 Personen, die sich in der Würzburger Dommusik immer wieder neu in den Dienst an der guten Sache stellen.“
„Tief bewegt“ über das „wirklich großartige Geschenk des nach ihm benannten großen Probensaals zeigte sich Weihbischof Bauer. „Das ist die Krönung meines Bemühens um die Musik.“ Mit der Dommusik sei er seit Studienzeiten eng verbunden, als er unter Professor Richard Schömig im Domchor sang. Auch Professor Franz Fleckenstein habe er viel zu verdanken, sagte der Weihbischof. Daher wolle er die Ehrung zugleich als Auszeichnung für die beiden früheren Domkapellmeister verstanden wissen.
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgte ein Vokalensemble der Dommusik unter Leitung von Domkantorin Judith Schnell sowie Domorganist Professor Stefan Schmidt.
(2109/0607; E-Mail voraus)
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