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Schatten des Kriegs noch spürbar

Delegation der Katholischen Landjugendbewegung besucht Partnerverband im ostafrikanischen Uganda – Ansteckende Lebensfreude
Würzburg (POW) Einige Unterschiede in der Jugendarbeit haben sechs Vertreter der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) aus der Diözese Würzburg bei einem Besuch des Partnerverbands CARYM in Uganda ausgemacht. Vom 11. bis 26. August reisten Nicole Arweiler (Bütthard), Eva Bromma (Eisingen), Theresa Kömm (Eßleben), Miriam Mack (Euerfeld), Michael Schneider (Würzburg) und Daniela Schramm (Ebern) durch die Diözesen des ostafrikanischen Landes. Begleitet durch Mitarbeiter des Nationalbüros der CARYM erkundeten sie vor Ort die Arbeit des Partnerverbands. „Wir konnten immer sehr schnellen Kontakt zu den Mitgliedern in den Gemeinden schließen“, sagt Nicole Arweiler.

Die Hauptarbeit der CARYM besteht in der Ausbildung der Jugend im landwirtschaftlichen Bereich. Im Trainingszentrum in Masaka, unweit der Hauptstadt Kampala, werden die Jugendlichen mit allen wichtigen Grundlagen versorgt und lernen beispielsweise, was beim Pflanzen von Bananenbäumen zu beachten ist oder bei der Milchviehhaltung. Die Franken staunten nicht schlecht, als im Trainingszentrum eine Biogasanlage vorgestellt wurde. Neben dem Besuch der landwirtschaftlichen Betriebe standen auch kulturelle Veranstaltungen auf dem Terminkalender. In einem Camp im Norden, dem ehemaligen Kriegsgebiet, führten Kinder voller Lebensfreude und Stolz ihre altertümlichen Tänze vor. „Der Besuch in den Camps im Gebiet Gulu hat mich besonders betroffen gemacht“, berichtet Daniela Schramm. Die Jugendlichen dort hätten nach über 20 Jahren Krieg das Leben außerhalb der Camps verlernt. Teilweise wüssten sie gar nicht mehr, wo der eigene Landbesitz sei – denn die Großeltern und Eltern sind umgekommen und viele sind Waisenkinder.

Seit 2006 laufen die Friedensverhandlungen und die Rebellen haben sich zurückgezogen. „Trotzdem hat mich die Begegnung mit den Landjugendlichen in Gulu am meisten beeindruckt“, erzählt Schramm. Der Geist des Neuaufbruchs sei spürbar. Durch eine intensive Gesprächsrunde mit den Jugendlichen im Norden konnten sich die KLJBler einen tiefen Einblick in deren Leben und Erlebnisse machen.

Die 25-jährige Rose, Mitglied der CARYM, erzählte von ihrer Gefangennahme durch die Rebellen und dass sie einige Zeit als Kindersoldatin im Einsatz war. Das Leben habe sich seither für sie stark verändert. Sie kann weder zu Hause unter dem Strohdach schlafen, noch im Camp, wo abends die Männer Späße machten. Mittlerweile hat sie durch die Anstellung im Sekretariat der Diözese eine Zukunftsperspektive erhalten. Dort im Büro könne sie auch übernachten und fühle sich sicher. Interessant war für die Würzburger die Reaktion der Ugander nach der Rückkehr in den Süden. „Etwas verunsichert haben sie bei uns nachgefragt. Es schien ihnen unglaublich, dass wir uns als Westeuropäer in den Norden trauten, wo doch dieses Gebiet immer noch gefährdet sei“, sagt Schramm.

Beim Resümee kurz vor Abflug habe die afrikanische Landjugend den Besuch aus Deutschland als sehr wertvoll und bereichernd bezeichnet. „Es war sehr wichtig, dass die Afrikaner einen Einblick in die westliche Welt bekommen haben. Für sie war zum Teil unvorstellbar, dass auch in Deutschland noch Landwirte leben“, berichtet Schramm schmunzelnd. Dank mitgebrachter Fotos sei es aber schnell gelungen, die Gastgeber vom Gegenteil zu überzeugen. „Wir sind sehr gespannt auf die weiteren Begegnungen und hoffen, dass unsere nun intensiv gewordene Freundschaft Bestand hat“, erklären die Reiseteilnehmer einmütig. 2004 waren erstmals Mitglieder der KLJB Würzburg nach Uganda gereist, zum Weltjugendtag 2005 erfolgte der Gegenbesuch aus Uganda.

(38 Zeilen/3607/1213; E-Mail voraus)

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