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Neuanfänge und leere Sitze

Neu gewählte Kirchenverwaltungen im Bistum Würzburg nehmen bis 8. März ihre Arbeit auf

Würzburg (POW) Dass nicht jede einzelne Kirchenstiftung im Bistum eine reguläre Kirchenverwaltung aufstellen kann, war bereits im Vorfeld der Wahlen klar. Status ungeklärt – das gilt zum Beispiel für die Pfarrei Sankt Michael in Gaurettersheim (Pastoraler Raum Ochsenfurt), wo in Ermangelung von Kandidatinnen und Kandidaten gar keine Wahl stattgefunden hat. Ob die Kirche künftig im Verbund einer Nachbargemeinde oder über das Bischöfliche Ordinariat verwaltet wird, entscheidet sich noch. Ohne neue Kirchenverwaltung sind unter anderem zunächst Sankt Anna in Schondra (Pastoraler Raum Bad Brückenau) und Sankt Burkard in Homburg am Main (Pastoraler Raum Marktheidenfeld), berichtet das Würzburger katholische Sonntagsblatt.

Für personifizierte Kontinuität steht Dieter Heßler: Seit 1982 ist der Diakon mit Zivilberuf Mitglied in der Kirchenverwaltung von Sankt Georg in Heinrichsthal (Pfarreiengemeinschaft Hochspessart) und bleibt das auch in der neuen Amtszeit. Auch in Euerhausen im Pastoralen Raum Ochsenfurt gilt: weiter wie bisher. Die vierköpfige Kirchenverwaltung war geschlossen zur Wiederwahl angetreten und amtiert nun bis 2030. Weil junge Interessierte nicht von einer Kandidatur überzeugt werden konnten, „geht die Suche nach ihnen jetzt schon weiter“, meint Kirchenpflegerin Irene Busch. Vor diesem Hintergrund mutet die Wahlbeteiligung von 24 Prozent hoch an, zumal in Euerhausen einzig am Wahlsonntag drei Stunden vor Ort in der Kirche gewählt werden konnte.

In der Filialkirche Sankt Wendelin in Großhemsbach (Pastoraler Raum Kahlgrund) endet die Zeit der gänzlich weiblichen Kirchenverwaltung. Zuletzt hatten hier durchgängig Frauen wie Maria Bergmann das Sagen. Sie freut sich sichtlich: „Wir konnten einen jungen, engagierten Kandidaten mit großer Mehrheit in die Kirchenverwaltung bringen. Das ist eine absolute Bereicherung!“ Glücklich macht Bergmann auch die Wahlbeteiligung in dem Ortsteil von Mömbris: Bei 135 Wahlberechtigten lag sie bei 48,8 Prozent.

Ähnlich gute Zahlen vermeldet Burggrumbach im Norden des Landkreises Würzburg. Dass die Kirchenverwaltung dort – nach wie vor – komplett aus Männern besteht, ist kein Zufall. „Wir haben schließlich eine Burg instand zu halten“, meint Rechnungsleger Winfried Schraut. Zur Männerdomäne wird die Kirchenverwaltung auch in Unterpleichfeld und Waldbüttelbrunn. In letzterer Gemeinde ist die Wahlbeteiligung dürftig ausgefallen: Lediglich 4,93 Prozent der Berechtigten haben ihre Stimme abgegeben. „Nicht gut“, kommentiert die bisherige Kirchenpflegerin Hildegard Billinger. Bei gerade einmal drei Kandidaten für die Kirchenverwaltung wäre aber „eigentlich keine Wahl erforderlich gewesen“. Hammelburg zeigt wohl die größten Ausschläge in Bezug auf die Wahlbeteiligung: ganze 60 Prozent in Sankt Antonius im Stadtteil Obererthal, gerade einmal 3,25 Prozent im Stadtkern in Sankt Johannes.

Bereits am 5. Dezember 2024 hat sich die Kirchenverwaltung der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Werneck konstituiert und dabei Gertrud Heinze verabschiedet, die 18 Jahre als Kirchenpflegerin aktiv war. So sind es auch die Abschiede, die mit dem Neustart von gut 900 Kirchenverwaltungen verbunden sind: In Trennfurt im Pastoralen Raum Erlenbach am Main beispielsweise wird Walter Amrhein nach 28 Jahren als Kirchenpfleger aufhören. Hildegard Billinger aus Waldbüttelbrunn gibt die Verantwortung nach 24 Jahren ab. „Es ist für mich nicht leicht“, gibt sie zu. Und ergänzt, was sicherlich für die meisten ehemaligen Mitglieder der Kirchenverwaltungen gilt: „Wenn gewünscht, stehe ich auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.“