Münsterschwarzach (POW) Schillernde Kostüme, gewagte Akrobatik und jede Menge Musik: Das Musicalprojekt „Salto Mortale“ des Münsterschwarzacher Egbert-Gymnasiums verspricht anspruchsvolle Unterhaltung auf hohem Niveau. Am Donnerstag, 16. Juli, feiert es um 19.30 Uhr in der Reithalle auf dem Schulgelände Premiere. Allein mehr als 120 Akteure werden auf der Bühne aktiv sein, hinzu kommen rund 35 Musiker und jede Menge Aktive hinter den Kulissen. „Jetzt sind wir mitten in der heißen Phase und blicken mit Mut und Zuversicht in Richtung Premiere“, sagte am Mittwoch, 1. Juli, Komponist und Autor Markus Binzenhöfer bei einem Pressegespräch. „Vom Zeitplan läuft bisher alles bestens.“
Die Handlung dreht sich um einen Zirkus, der von einem totalitären Regime in Bedrängnis gebracht wird. Nur ein junger Mann, der die Sehnsucht hat, ein großer Zirkusstar zu werden und den Salto Mortale wagt, kann in den Augen des Zirkusdirektors seinem Unternehmen die Beliebtheit beim Volk und somit die Unantastbarkeit durch die Machthaber sichern. Davide, der durch Zufall zum Zirkus kommt, scheint dieser Mann zu sein. Er trifft auf die rätselhafte Angelina, die Primadonna und Engel in einer Person ist. Davide muss nicht nur als Akrobat viele Schwierigkeiten auf dem Weg zur Perfektion meistern, sondern sich auch mit dem Neid der Zirkuskollegen auseinandersetzen.
Nach dem Erfolg des ebenfalls von ihm geschriebenen und in Münsterschwarzach uraufgeführten Musicals „Moses“ im Jahr 2005 war es die Atmosphäre der neuen Reithalle des Gymnasiums, die ihn zu der Geschichte inspirierte, erklärte Binzenhöfer. An der Schule mit rund 1000 Schülern gebe es zahlreiche Arbeitskreise von Tänzern, Turnern, Musik- und Theatergruppen. „Ein Projekt wie dieses zeigt, was möglich ist, wenn aus vielen Teilen ein großes Ganzes wird.“ Insgesamt sieben Lehrer sind an dem Projekt beteiligt und bringen – wie die Schüler – seit Schuljahresbeginn viel Freizeit in die Vorbereitung ein.
Für die einzelnen Rollen und Aufgaben wurden Schüler angesprochen. „Wir haben auch viele gehabt, die sich gemeldet und gesagt haben: Das möchte ich machen“, sagte Binzenhöfer. So manches bislang verborgene Talent sei auf diese Weise zum Vorschein gekommen. Seine Kollegin und Ehefrau Mechthild Binzenhöfer, zuständig für die Einstudierung der Bläser und Solisten, für Stimmbildung und Sprecherziehung, hat bei den Schülern eine große Dynamik festgestellt. „Sie haben den Willen, etwas zu leisten und bringen dafür auch bis zu 16 Stunden pro Woche ein – neben dem normalen Schulprogramm.“ Geprobt wurde in der Regel an den Mittwoch- und Freitagnachmittagen, und „in der heißen Phase auch an den Samstagen und Sonntagen“. Trotz der großen Belastung habe es bisher keine Ausfälle in der schulischen Leistung gegeben, lobt Regisseur und technischer Gesamtleiter Michael Aust seine Truppe.
Sichtlich mit Spaß dabei sind sie alle, zum Beispiel die Akrobaten. Waren die jungen Männer ursprünglich wegen ihrer Begeisterung fürs Turnen dabei, haben sie sich nach und nach – der Rolle wegen – auch mit Singen und Sprechen vertraut machen dürfen. „Ich habe für mich ganz neue Felder betreten. Das ist eine bereichernde Erfahrung“, erklärte einer der Akrobaten. Damit das artistische Niveau passt, besuchten die Turner eigens ein Wochenend-Seminar im Olympia-Zentrum München. Und zu den anfangs sechs Akrobaten gesellten sich wenig später vier weitere, zum Teil deutlich jüngere. „Ich finde es super, dass durch die Zusammenarbeit für das Musical auf einmal auch Fünftklässer mit Abiturienten ins Gespräch kommen und so ein ganz neuer Zusammenhalt in unserer Schule entsteht“, konstatierte eine Mitwirkende.
Ganz nach den Vorgaben für das achtstufige Gymnasium holten sich Binzenhöfer und Kollegen für knifflige Bereiche externe Experten zur Unterstützung. Die Maskenbildner lernten bei Barbara Lauß vom Mainfranken-Theater in Würzburg die Profi-Kniffe ihres Handwerks. Die vielen schillernden Kostüme nähten Schülerinnen unter Anleitung und nach Entwürfen der Modedesignerin Eva Müller, die nach dem Abitur 2006 inzwischen ein eigenes Modelabel („empha“) hat.
Zu sehen ist „Salto Mortale“ am 16., 18., 19., 21., 22. und 23. Juli, jeweils um 19.30 Uhr. Karten zu neun Euro, ermäßigt sieben Euro, sind im Vorverkauf unter Telefon 09324/20260 erhältlich. Restkarten an der Abendkasse kosten zehn Euro, ermäßigt acht Euro.
(2809/0785; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet