Würzburg (POW) Von der Leidenschaft für Gott gepackt, in Kirche und Beruf stark engagiert, an Krisen gereift, über die Lage der Kirche besorgt – das verbindet 17 Theologinnen und Theologen, die sich auf Einladung des Instituts für Theologisch-Pastorale Fortbildung in der Diözese Würzburg zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch im Würzburger Sankt Burkardus-Haus getroffen haben. Alle hatten in Würzburg studiert und 1978/79, also vor 30 Jahren, hier auch ihr Diplom erworben.
Die guten Erinnerungen an die gemeinsamen Studienjahre machten es den Teilnehmern leicht, den je eigenen persönlichen und beruflichen Weg mit seinen Erfolgen und Enttäuschungen zu skizzieren. Geprägt sind alle auch heute noch vom Geist des Aufbruchs durch das Zweite Vatikanische Konzil, der ihre Entscheidung für einen kirchlichen Beruf mitbestimmt hat. Als Seminaristen und Helfer hatten etliche in den ersten Studienjahren unmittelbar die Plenarversammlungen der Gemeinsamen Synode im Würzburger Kiliansdom miterlebt, als in leidenschaftlichem Disput um neue Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit gerungen wurde. „Im Vergleich zu damals vermisse ich heute in der Kirchenleitung ein Aufbäumen, um sich mit ähnlichem Elan gegen ein Ausbluten der Gemeinden am Ort und gegen den Trend rückläufiger kirchlicher Präsenz in der Gesellschaft zu stemmen“, bedauerten Gesprächsteilnehmer. Domkapitular Dr. Helmut Gabel, der Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, sein Stellvertreter Dr. Klaus Roos und Pastoralreferent Edmund Gumpert moderierten die Gesprächsrunden.
Heute sind die Priester und Theologen in verschiedenen Bistümern Süd- und Westdeutschlands tätig – in der Gemeindeseelsorge, Erwachsenenbildung, Aus- und Fortbildung, Ehe- und Lebensberatung, in der Klinikseelsorge und Seniorenarbeit, als Caritasdirektor, Lehrer, Pastoralpsychologen und Psychotherapeuten. Daneben engagieren sie sich ehrenamtlich in sozialen und kirchlichen Projekten.
Die Gruppe gedachte des Ende November 2009 überraschend verstorbenen Pfarrers Friedrich Groß (Rengersbrunn), der mit den Anwesenden studiert hatte und zur Veranstaltung eingeladen gewesen war. Beeindruckt waren die Theologen von der renovierten Neumünsterkirche, durch die Rüdiger Seyler die Gruppe fachkundig führte. Bei einem weiteren Treffen am 3. und 4. Dezember in Würzburg werden sie den Austausch über theologische und pastorale Fragen fortsetzen.
(26 Zeilen/0210/0061; E-Mail voraus)
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