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Mit dem Schiff zum Gottesdienst

Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst mit über 1000 Gläubigen aus den Dekanaten Karlstadt, Kitzingen, Lohr und Ochsenfurt – Bischof Hofmann: „Blick auf den Himmel stärken“ – Künftige Selige Häfner und Unzeitig geben Glaubenszeugnis

Würzburg/Karlstadt/Kitzingen/Lohr am Main/Ochsenfurt (POW) Über 1000 Gläubige aus den Dekanaten Karlstadt, Kitzingen, Lohr am Main und Ochsenfurt haben im Rahmen der Kilianiwoche am Mittwoch, 8. Juli, mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und zahlreichen Konzelebranten einen Wallfahrtsgottesdienst im Würzburger Dom gefeiert. Neben den vielen erwachsenen Wallfahrern konnte Bischof Hofmann auch einige Hundert Kinder begrüßen, die sich mit ihren Eltern, Verwandten und Lehrern mit Bussen und zum Teil per Schiff auf den Weg in die Bischofsstadt gemacht hatten.

Der Bischof zeigte sich erfreut, dass nach dem Gottesdienst der Ehejubilare der Dom mit über 1000 Gläubigen wieder sehr gut besucht war: „Wir mussten am Montag tatsächlich wegen Überfüllung schließen. Das haben wir hier seit Jahrzehnten nicht mehr gehabt!“ In seiner Predigt rückte der Bischof die drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan in den Blick, „die alles aufgegeben haben, um den Lohn im Himmelreich zu erhalten“. In der heutigen Zeit klinge die Aussicht auf den Lohn im Himmel wie ein „Vertrösten“. Die Frankenapostel hätten in ihrem Wirken jedoch auf Gott vertraut: „Sie sind durch das Wort Gottes so unruhig geworden, dass sie Irland verlassen haben, um hier im Frankenland den Glauben einzupflanzen. Sie haben dafür keine Mühen gescheut und sogar ihr eigenes Leben gegeben.“

Deutsche Bischöfe hätten bei einem kürzlichen Besuch in Südkorea ganz ähnliches erlebt: Trotz einer geringen Zahl an Christen in dem asiatischen Land seien die Menschen dort „innerlich entflammt“ für den Glauben. Ähnlich sei es auch Pfarrer Georg Häfner und dem Mariannhillerpater Engelmar Unzeitig gegangen, deren Seligsprechung wohl nichts mehr im Wege steht. Trotz der schwierigen Umstände während der Zeit des Nationalsozialismus hätten sie den Blick auf den Himmel nicht verloren und damit „ein Glaubenszeugnis aus unserer Zeit gegeben“. Der derzeit über dem Altarraum des Kiliansdoms schwebende Regenbogen sei ein Zeichen der Versöhnung Gottes mit den Menschen, verbinde Himmel und Erde. Weil dieser Regenbogen noch unfertig sei, „sind wir aufgerufen, zur Versöhnung zwischen Gott und den Menschen beizutragen. Wir sollen zum Segen werden und den Blick auf den Himmel stärken. Gelingen kann uns dies mit der Hilfe der Frankenapostel und den wohl bald selig Gesprochenen.“

Im Anschluss an den Gottesdienst, der musikalisch nicht nur von Professor Stefan Schmidt an der Orgel, sondern auch von Blasmusikern aus Zellingen gestaltet wurde, erhielten die Kinder im Chorraum eine spezielle Domführung: Bischof Hofmann erläuterte ihnen die einzelnen Stationen innerhalb der Bischofskathedrale sowie das Zusammenspiel der einzelnen Bauelemente aus den verschiedenen kunsthistorischen Epochen. „Ihr könnt stolz sein auf den Kiliansdom. Es gibt nur ganz wenige Kirchengebäude, an denen man die Geschichte der Kirche ablesen kann“, rief er den Kindern zu. Die lauschten aufmerksam seinen Worten, nicht zuletzt, weil ihnen die Thematik aus dem Religionsunterricht bekannt vorkam. „Wir haben gerade die Ausbreitung des Christentums in Franken besprochen. Jetzt haben die Kinder die Möglichkeit, das hier an Ort und Stelle zu erleben“, freute sich Lehrerin Erika Gerspitzer, die mit ihren Schülern der 4. Grundschulklasse aus Mainstockheim nach Würzburg gekommen war.

Auch die Grundschüler aus Kitzingen waren nach Auskunft ihrer Schulleiterin Irmi Pohl auf den Besuch im Dom vorbereitet. Für sie stand vor allem das Erlebnis eines solchen Ausflugs im Vordergrund: „Viele Kinder sind zum ersten Mal im Dom, sehen den Bischof zum ersten Mal. Kirche ist für sie damit nicht mehr so abstrakt, sondern ein super Erlebnis.“ Die Erklärungen des Bischofs sollen dann nach der Rückkehr in den Klassensaal vertieft werden. Der Grundstein ist auf jeden Fall bereits gelegt: Auf Nachfrage konnten Eva, Jaqueline, Selina und Jowita schon etwas über das mächtige Eingangsportal und den mächtigen Leuchter dahinter erzählen. Und auch so manche Eltern konnten bei den Ausführungen des Bischofs „noch etwas lernen“, wie die beiden Kommunionmütter Gerlinde Hinner und Monika Schölzel aus Retzbach lachend bestätigten. Für sie und die übrigen Wallfahrer aus Zellingen und Retzbach hatte der Tag schon ganz früh begonnen: Mit dem Schiff waren sie bereits um 6.45 Uhr gestartet, um nach 90 Minuten auf dem Main pünktlich zur Messe im Kiliansdom zu sein.

(2909/0811; E-Mail voraus)

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