Schweinfurt (POW) Den Mitarbeitern im Bischof-Stangl-Haus geht es darum, andere Menschen wahr- und ernstzunehmen. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beim Pontifikalamt aus Anlass des 25. Jubiläums der Einrichtung am Mittwoch, 12. September, in der Pfarrkirche Sankt Kilian betont. Seinen Amtsvorgänger Josef Stangl würdigte Bischof Hofmann als Seelsorger, der sensibel und offen für die Menschen gewesen sei. „Sein Wahlspruch: ‚Dem Herrn ein bereites Volk’ war ihm stets Richtschnur seines Handelns“, betonte der Bischof. Gott, der Schöpfer allen Seins, habe sich als wehrloses Kind in die Hand von Menschen gegeben. Diese einmalige Liebe Gottes den Menschen in Not erfahrbar zu machen, sei Aufgabe des Bischof-Stangl-Hauses.
Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, betonte beim Festakt, den Petra Langer von der Hörfunkredaktion der Diözese Würzburg moderierte, dass der Kirche Familie wichtig sei. „Wenn das so ist, muss Kirche auch etwas für Familie tun“, sagte Herderich. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und die Ehe-, Familien- und Lebensberatung hätten den Menschen als Ganzes im Blick und sähen die Personen, die bei ihnen um Hilfe ersuchten, in ihrem Umfeld, nicht isoliert. Domkapitular Dietrich Seidel, Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, unterstrich, dass die im Bischof-Stangl-Haus geleisteten Dienste der Caritas der Kirche ein Gesicht gäben.
Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser hob hervor, dass in Schweinfurt, wo die Bevölkerung sehr heterogen sei, die soziale Arbeit – wie sie vom Bischof-Stangl-Haus geleistet werde – von immenser Bedeutung sei.
„Viele Menschen sind innerlich verödet und ohne Hoffnung, weil sie die Beziehung zu sich, zu den Dingen, zu Gott verloren haben“, erklärte Benediktinerpater Dr. Anselm Grün in seinem Festvortrag. Hoffnung entstehe in Beziehungen. Ausgehend von dieser Erkenntnis interpretierte er die Seligpreisungen der Bibel in neuem Licht. So sei bei der Aussage „Selig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden“ nicht billiger Trost gefragt:. „Richtig trauern heißt, sich dem Schmerz auszusetzen, durch ihn hindurch zu gehen.“ Beratung bedeute, diesen Prozess zu unterstützen und dazu zu ermutigen, aber auch auszuhalten, wenn man den Schmerz nicht aufheben könne.
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