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Luzia – Magische Momente im Kiliansdom

Der Moment ist magisch. Während draußen deprimierendes Grau vorherrscht, ziehen mehr als einhundert Mädchen in langen weißen Gewändern, Mitglieder der Nachwuchs-, Aufbau- und Konzertchöre, in den Kiliansdom ein. Sie sind zwischen acht und zwanzig Jahre alt, halten in der Hand eine brennende Kerze und begleiten Luzia, die Leuchtende mit dem Kerzenkranz auf dem Haupt, deren Name besonders im Norden Europas mit einem Lichterfest verbunden ist. Mit Wohlklang füllen die Sängerinnen das in rote und blaue Lichtwolken getauchte Kirchenschiff, sorgen für Gänsehaut und atemlose Spannung.

„Wir sagen euch an den lieben Advent“ ist der Auftakt eines Konzerts unter dem Motto „Luzia“, zu dem die Mädchenkantorei am Würzburger Dom eingeladen hat. Unter der bewährten Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth erwartet die Zuhörer im voll besetzten Gotteshaus adventliche Musik, vornehmlich aus Skandinavien.

Wenn die bestens vorbereiteten Mädchen, zu denen auch die bemerkenswert geschult klingenden Solistinnen Luise Bien und Laura Perneker gehören, nicht a-cappella singen, werden sie vom Kammerorchester der Camerata Würzburg begleitet, das zwischen den einzelnen Liedgruppen   vier Sätze der festlich-träumerischen Holberg-Suite von Edvard Grieg zu Gehör bringt und mit einem romantischen Klang der Streicher bezaubert.
Voll Ehrfurcht und Andacht besingen die jugendlichen Sängerinnen in dem neapolitanischen Volkslied „Santa Lucia“ die Heilige, die seinerzeit ein Leuchten in die Welt gebracht hat, während sich Große und Kleine in Choraufstellung vor dem Altar formieren.

Sehnsucht nach Licht und Helligkeit in dieser dunklen Winterzeit tönen die Lieder „Sa mörk är natten“ („So dunkel die Nacht“) der 1924 geborenen Schweden Carl-Bertil  Agnestig und die Kompositionen „Sankta Lucia“ des 1938 geborenen Jan-Ake Hillerud („Sankta Lucia, lichte Erscheinung“ ) und „Nu tändas tusen juleljus“ („Wir zünden tausend Lichter an“). Auch sein Werk „Veni, veni Emmanuel!“ („Komm, komm Immanuel!“) interpretiert der gut geschulte Chor textsicher in schwedischer Sprache. Jubel und Dankbarkeit entlockt der Domkapellmeister in „Jul, jul, stralande jul“ („Weihnacht, strahlendes Fest“) des 1891 geborenen Schweden.

Der deutsche Komponist Jürgen Golle (geboren 1942) hat die Worte des Propheten Jesaja „Das Volk, das im Finstern wandelt“ in Klänge umgesetzt. Rüth entlockt dem Chor Intensität und Frömmigkeit auch in dem Bach-Choral „Zion hört die Wächter singen“ und der Interpretation des uralten Liedes „Maria durch ein Dornwald ging“. Mit den Ohrwürmern  „Christmas Lullaby“ und „Candlelight Carol“  des Engländers John Rutter (geboren 1945) schließt ein mit jubelndem Applaus belohntes Konzert.

Ursula Düring