Würzburg (POW) Visitationen in den Dekanaten Hammelburg und Aschaffenburg-West, die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 11. bis 14. Februar in Würzburg zum 160. Jubiläum, die bundesweite Eröffnung der „Woche für das Leben“ in Würzburg, die Reisen von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Weltjugendtag nach Sydney und nach Lourdes sowie die Pilgerfahrt von Weihbischof Helmut Bauer ins Heilige Land sind wichtige Ereignisse im Bistum Würzburg im Jahr 2008. Für zwei Bischöfe stehen entscheidende Geburtstage an: Weihbischof Bauer vollendet am 18. März das 75. Lebensjahr und hat bereits Papst Benedikt XVI. altersbedingt seinen Rücktritt angeboten. Die Entscheidung des Papstes steht noch aus. Für Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele enden mit seinem 80. Geburtstag am 6. April auch manche Aktivitäten auf weltkirchlicher Ebene, wo er seit seiner Emeritierung vor fünf Jahren weiter als Mitglied des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen aktiv ist. Für die Ökumene wird er aber nach eigenen Angaben bis zum Lebensende wirken.
Weihbischof Bauer feiert anlässlich seines 75. Geburtstags ein festliches Pontifikalamt am Ostermontag 24. März, um 16 Uhr im Kiliansdom. Ein Empfang schließt sich an. Bischof Scheele zelebriert an seinem 80. Geburtstag, 6. April, um 10 Uhr einen Festgottesdienst im Kiliansdom mit anschließendem Empfang. Zu Ehren beider Bischofsjubilare veranstalten Katholische Akademie Domschule und Diözesangeschichtsverein Würzburg am 11. und 12. April eine Tagung unter dem Titel „Te Deum Laudamus – Kirchenmusik in der Diözese Würzburg“ im Sankt Burkardushaus. Die Festtagung beginnt am Freitagabend, 11. April, mit dem öffentlichen Vortrag von Professor Dr. Ulrich Konrad zum Thema „Kirchenmusik und Geistliche Musik als Idee und Wirklichkeit“. Am 12. April befassen sich mehrere Referenten mit der Kirchenmusik im Bistum Würzburg. Die Veranstaltung will unterstreichen, dass Musik, vor allem die Kirchenmusik, in ihrer wunderbaren Gewalt und Vielgestaltigkeit zu den prägenden Kräften des Lebens, des Feierns und des Betens der beiden Bischöfe gehört. 20 Jahre Bischofsweihe feiert Weihbischof Bauer schließlich am 19. Oktober im Würzburger Dom.
Bischof Hofmann hat das neue Jahr 2008 am Silvestertag unter das Motto „Zur Hoffnung berufen“ gestellt. Er greift damit das Anliegen der jüngsten Enzyklika des Papstes auf und will die christliche Hoffnung in den Mittelpunkt der Ereignisse des Jahres 2008 im Bistum Würzburg stellen. Das Motto wird vor allem die Kilianiwallfahrtswoche prägen, die am Samstag, 5. Juli, ab 18 Uhr mit der Reliquienprozession von der Würzburger Pfarrkirche Sankt Burkard zum Kiliansdom, einer Vigilfeier der Jugend im Dom und einer anschließenden Begegnung beginnt. Die Festwoche wird bis 13. Juli wieder über zehntausend Menschen zu den Häuptern der Frankenapostel im Würzburger Dom führen.
In den vergangenen beiden Jahren hatten Bischof Hofmann und Weihbischof Bauer die Reihe der Visitationen in den Dekanaten Miltenberg, Kitzingen und Ebern begonnen. Die vierte Visitation starten sie am 9. Februar im über 30.000 Katholiken zählenden Dekanat Hammelburg. Vor allem an den Wochenenden besuchen die Bischöfe bis 8. März die 20 Pfarreien, sieben Kuratien und die kirchlichen Einrichtungen zwischen Hammelburg und Bad Brückenau, zwischen Kloster Altstadt und dem Maria Ehrenberg. Das rund 31.000 Katholiken zählende Dekanat Aschaffenburg-West steht dann im November auf dem Programm der bischöflichen Visitationen. Vom 8. bis 22. November sind die Bischöfe in den zehn Pfarreien am westlichen Rand des Bistums unterwegs.
Eine große Reise auf die andere Seite des Globus gilt es für Bischof Hofmann im Sommer zu bewältigen. Mit 60 Jugendlichen aus dem Bistum Würzburg nimmt er vom 15. bis 20. Juli am Weltjugendtag in Sydney in Australien teil. Weihbischof Bauer begleitet rund 100 Pilger aus der Diözese Würzburg bei der Sternwallfahrt der bayerischen Bistümer ins Heilige Land vom 2. bis 9. März. Im September reist Bischof Hofmann mit einem Würzburger Pilgerzug zum Jubiläum nach Lourdes. Ende November begleitet er den Adventspilgerzug nach Altötting. Weihbischof Bauer ist bereits am 21. September Prediger bei der großen Männerwallfahrt in Altötting.
Gastgeber ist die Diözese Würzburg für die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar und für die bundesweite Eröffnung der ökumenischen „Woche für das Leben“ im April. Die Bischofskonferenz versammelt sich zum 160. Jubiläum am Ort ihrer Gründung. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, zelebriert den Jubiläumsgottesdienst am Montag, 11. Februar, um 18.30 Uhr im Kiliansdom. Die „Woche für das Leben“ eröffnen Kardinal Lehmann und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Wolfgang Huber, am Samstag, 5. April, mit einem ökumenischen Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom. Sie steht unter dem Motto „Gesundheit – Höchstes Gut?“ Von 12.45 bis 14 Uhr diskutieren die beiden Vorsitzenden zusammen mit dem Buchautor, Psychologen und Theologen Dr. Manfred Lütz, dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, und dem Direktor der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg, Professor Dr. Klaus Fleischer, im Sankt Burkardushaus zum Motto. Ein Markt der Möglichkeiten rund um den Dom trägt das Thema der „Woche für das Leben 2008“ in die Stadt hinein. Ein weiteres Jubiläum begeht die Bundesarbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat in Würzburg. Vom 15. bis 17. Januar wird im Rahmen der Bundestagung in Würzburg das 40-jährige Bestehen des Ständigen Diakonats in Deutschland gefeiert.
Mit der Aktion „Kinder bringen Farbe ins Leben“ präsentiert sich die Diözese Würzburg beim Katholikentag in Osnabrück vom 22. bis 25. Mai. Den Besuchern des Bistumsstands werden kostenfreie Farbpostkarten für einen Gruß an Bekannte und Freunde angeboten. Auf den 20 verschiedenen Motiven finden sich ausgewählte SMS-Botschaften, was Menschen an und für Kinder freut. Fast 5000 solcher Botschaften sind 2007 bei einer unterfrankenweiten Aktion gesammelt worden. Es konnte ein Klimawandel zugunsten von Kindern initiiert werden, der bei der Mainfrankenmesse 2007 fortgesetzt wurde und in Osnabrück bundesweit präsentiert wird.
Die bereits in den vergangenen Jahren angestoßenen Prozesse im Bistum Würzburg werden fortgesetzt. Bei der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften gilt es, die 2006 getroffenen Vorgaben von Bischof Hofmann weiter umzusetzen, um so bis 2010 alle geplanten Pfarreiengemeinschaften zu errichten. Diesen Prozess begleiten heuer acht Pastoraltagungen des Instituts für Theologisch-Pastorale Fortbildung der Diözese. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand freut sich dabei besonders auf intensive Gespräche mit den Seelsorgern. Sie beschäftigen sich bei den Tagungen mit dem Thema: „Welcher Wein kommt in die neuen Schläuche? – Wege geistlicher Gemeindeentwicklung“. Nach Angaben von Institutsleiter Domkapitular Dr. Helmut Gabel würde es bei der gegenwärtigen Errichtung der Pfarreiengemeinschaften zu kurz greifen, wenn man nur über strukturelle und organisatorische Fragen nachdenken würde. „Wichtig ist die Besinnung darauf, was unser Auftrag als Kirche heute und morgen ist; es geht um innere Erneuerung der Gemeinden, nicht nur um strukturelle Veränderungen.“ Abgeschlossen wird im Juni 2008 der Leitungskurs für leitende Pfarrer von Pfarreiengemeinschaften. Der Intervallkurs bietet Pfarrern eine Unterstützung zum Ausbau ihrer Führungsqualitäten, wenn sie immer komplexere Einheiten zu leiten haben.
Im Herbst lädt das Institut für Theologisch-Pastorale Fortbildung zu einer größeren Veranstaltung zum Thema „Schöpfungs-Spiritualität“ ein – angesichts der gegenwärtigen Diskussion um den Klimawandel ein aktuelles und wichtiges Thema. Der Caritasverband für die Diözese Würzburg stellt das Jahr 2008 unter das bundesweite Caritasmotto „Achten statt Ächten“. Diese Initiative für benachteiligte Jugendliche wird auch den traditionelle Vinzenztag der Caritas am 26. September in der Don-Bosco-Berufsschule in Würzburg prägen. „Wovon Religionslehrer nur träumen können“ ist Titel eines diözesanen Studientags für Religionslehrer. Im Schulreferat der Diözese stehen außerdem die Verleihung der Mission canonica sowie eine Pilgerfahrt mit Schulreferent Domkapitular Monsignore Günter Putz nach Israel an. Putz begleitet außerdem eine diözesane Pilgerfahrt zu Ostern nach Rom.
Ein interessantes Jahresprogramm bietet das Kunstreferat der Diözese. Beim traditionellen Aschermittwoch der Künstler am 6. Februar wird die „Raumintervention“ der österreichischen Künstlerin Elke Maier im Kuppelbereich der Würzburger Neumünsterkirche vorgestellt. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten der Kirche verspannt Maier den Kuppelbereich der Kirche mit weißem Seidengarn, um den Lichteinfall sichtbar zu machen. Die Installation ist bis zum 24. Februar jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Festlich eröffnet werden soll die renovierte Grabeskirche der Frankenapostel am Johannestag, 24. Juni 2009.
Die Frühjahrsausstellung des Museums am Dom zeigt vom 15. März bis 12. Mai Gemälde und Arbeiten auf Papier des israelischen Künstlers und Überlebenden von Auschwitz, Jehuda Bacon. Vom 10. Juni bis 3. August sind unter dem Titel „Verlorene Himmelsräume – Würzburger Kirchen vor 1945“ historische Fotografien Würzburger Kirchen zu sehen. Die Herbstausstellung vom 26. September bis 30. November im Museum am Dom ist dem Leipziger Maler Michael Triegel gewidmet.
Zur Wiedereröffnung des Kartäusermuseums Tückelhausen nach der Winterpause am 1. Mai zeigt das Museum im Erdgeschoss eine neu konzipierte Dauerausstellung zur Geschichte und Spiritualität des Kartäuserordens. Am 3. Juli wird das Museum Dettelbach in der Trägerschaft der Stadt Dettelbach eröffnet. Es beschäftigt sich an einem der bedeutendsten marianischen Wallfahrsorte des Bistums Würzburg mit den Themen Wallfahrt und Pilgerschaft. Die Konzeption des Museums wie auch ein Großteil der Exponate stammen vom Kunstreferat der Diözese. Wahrscheinlich im Sommer soll das Zisterziensermuseum in der Kulturscheune Wechterswinkel eröffnet werden. Träger ist der Landkreis Rhön-Grabfeld. Das Museum will der Geschichte und Spiritualität des Zisterzienserordens am Ort der ältesten Frauenzisterze der Diözese nachgehen. Auch hier ist das Kunstreferat der Diözese wesentlich beteiligt.
Eine Seligsprechungsfeier in Würzburg dürfte 2008 noch nicht Wirklichkeit werden, aber kurz bevorstehen. Für Pfarrer Georg Häfner, Pater Engelmar Unzeitig, Schwester Julitta Ritz und Schwester Franziska Streitel sind die Seligsprechungsverfahren weit vorangekommen. Die Fastenpredigten 2008 im Kiliansdom greifen die Thematik auf. Für die NS-Märtyrer Häfner und Unzeitig könnte es vielleicht schon 2009 bei einer großen Feier in Würzburg heißen: „Sie sind neue Selige der Kirche!“
(0208/0036; E-Mail voraus)
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