Auf ein Wort für November 2025
„Wo ich heute bin, wirst du morgen sein!“
Meine geliebte Kinder, Schwestern und Brüder,
Im November gedenken die katholischen Christen, besonders am Allerseelentag, ihrer verstorbenen Angehörigen und reflektieren über das Lebensziel, das uns nach unserem physischen Tod im Himmel bei unserem Schöpfer erwartet. In unserer modernen Welt scheint der Gedenktag „Allerseelen“ oft nicht mehr in die Zeit zu passen. Viele empfinden es als unangebracht, über den Tod und das Versterben zu sprechen. Doch die Kirche hält an dieser Tradition fest – und das zu Recht. Allerseelen bietet uns die Gelegenheit, die christliche Botschaft über die Vergänglichkeit des Lebens und die Hoffnung auf das ewige Leben zu verkünden.
Wenn wir am Grab eines geliebten Menschen stehen, stellen wir uns Fragen: Was ist aus all seinem Streben, seinen Wünschen, seinen Freuden und Leiden geworden? Hat der Tod all dies zunichtegemacht, oder hat es ein Ziel erreicht? Und können wir wirklich an die Verstorbenen denken, ohne dabei an unsere eigene Sterblichkeit erinnert zu werden? Vielleicht ist das nicht möglich. Es sind nicht nur dieser eine Tag oder Monat, die uns nachdenklich stimmen, sondern die gesamte Lebenszeit erinnert uns an die Begrenztheit des Daseins. Wir wissen nicht, wann und unter welchen Bedingungen unser eigener Abschied kommt. Die Ungewissheit schürt Ängste, und das ist menschlich und verständlich. Doch unser Bangen vor dem Tod sollte von der Zuversicht überschattet werden, die der Glauben uns schenkt.
Wir vertrauen auf Jesus Christus. Seit unserer Taufe sind wir mit ihm verbunden, und unser Schicksal ist untrennbar mit seinem verwoben. Jesus hat den Tod erlebt wie wir alle, doch er hat nicht im Tod verweilt. Er ist zu einem neuen, ewigen Leben auferweckt worden, und auch wir, die wir zu ihm gehören, dürfen auf diese Hoffnung vertrauen.
In seinem Gleichnis vom Weizenkorn lehrt uns Jesus: „Wer sein Leben festhalten will, verliert es. Wer aber sein Leben in dieser Welt hingibt, wird es bis ins ewige Leben bewahren“ (Johannes 12,25). Alles, was ich gegeben habe, ist nicht verloren. Was immer ich an Liebe, Freundschaft, Verständnis, Geduld und Hilfe verschenkt habe, all mein Leid und Schmerz – es wird mich in die himmlischen Gefilde begleiten. Alles, was mir lieb und wertvoll war, alles, wofür ich gelebt und gelitten habe, bleibt in Gottes Welt aufbewahrt, die jenseits von Raum und Zeit existiert.
Lassen Sie uns Zeugnis ablegen von unserem Glauben an den auferstandenen Christus, indem wir den Mut aufbringen, jenen zu begegnen, die mit Tod, Leid, Dunkelheit, Angst, Trauer und Krankheit konfrontiert sind.
Herzliche Grüße vom eurem Pastoralteam,
Eure Pfarrer Vincent Moolan
