Zum Weihnachtsfest zeigt das Bistum Würzburg seine Solidarität mit Notleidenden und gibt insgesamt 60.000 Euro aus seinem Katastrophenfonds an die Nothilfe von Caritas international, dem Hilfswerk der deutschen Caritas. Unterstützt wird damit das Engagement in Gaza, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik. „Die Hilfe erreicht Menschen, die seit Jahren unter den Folgen von Krieg und humanitären Katastrophen leiden. Sie ist jetzt wichtiger denn je, um ihnen in schwierigen Zeiten Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben“, betonte Bischof Dr. Franz Jung am Dienstag, 16. Dezember, in Würzburg.
Bistum Würzburg unterstützt Nothilfe in Gaza mit 20.000 Euro
Mit 20.000 Euro unterstützt das Bistum Würzburg die Nothilfe von Caritas international in Gaza. Ziel sei es, einen Beitrag zum Überleben der binnenvertriebenen Menschen in Gaza und der Westbank zu leisten. Noch kämpften die Menschen unter extremen Bedingungen im Gazastreifen ums Überleben. Die sanitäre Infrastruktur sei zusammengebrochen, Krankheiten breiteten sich aus, und zusätzlich zu Lebensmitteln und Trinkwasser fehle es an grundlegenden medizinischen Gütern sowie an Orten für eine angemessene ärztliche Behandlung. In Zusammenarbeit mit „Catholic Relief Services – Jerusalem, West Bank and Gaza CRS JWBG“ würden 817 Haushalte im Gazastreifen mit insgesamt 4.522 Personen erreicht. Die Versorgung umfasse unter anderem Nahrungsmittel, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene-Kits, Haushaltsgegenstände und nicht zuletzt psychosoziale Unterstützung für 1.500 Kinder. Außerdem vermittele CRS Material, damit die Menschen eine winterfeste Unterkunft errichten können.
Diese Unterstützung sei lebenswichtig, um den Menschen in Gaza langfristige Perspektiven zu ermöglichen, sagte Bischof Franz Jung. „Wir möchten in dieser schwierigen Zeit ein Zeichen der Hoffnung und der Menschlichkeit besonders für Gaza setzen und die Menschen in ihrer Not nicht allein lassen.“
Bistum Würzburg gibt 20.000 Euro für Binnenflüchtlinge
Mit einer Spende von 20.000 Euro unterstützt das Bistum Würzburg das Hilfswerk der deutschen Caritas bei der humanitären Arbeit in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR). Die Mittel fließen in die Versorgung von Binnenvertriebenen. Die ZAR ist eines der ärmsten und fragilsten Länder der Welt, ein Staat ohne funktionierendes Gewaltmonopol und mit zerfallenen sozialen Grunddiensten. Das Regime halte sich mit Hilfe russischer Söldner an der Macht. 40 bis 60 Prozent der Bevölkerung bräuchten humanitäre Hilfe, aber alle UN-Hilfsaufrufe seien regelmäßig völlig unterfinanziert.
Schwerpunkt der Caritas ist es, in Zusammenarbeit mit der Caritas Zentralafrika die Resilienz von etwa 3.800 besonders vulnerablen Haushalten mit etwa 23.000 Menschen in den Unterpräfekturen Kouango, Ndjoukou und Mobaye durch den Unterhalt lokaler sozialer Grunddienste auf den Sektoren Gesundheit, Wasserversorgung und wirtschaftlicher Selbsthilfe sowie die Förderung des friedlichen Zusammenlebens zu stärken. Erste Erfolge seien erzielt: „Der Zugang von Kleinkindern, Schwangeren und stillenden Müttern zu qualitativer Basisgesundheitsversorgung, geschützten Wasserquellen und Gesundheits- und Ernährungswissen im Zielgebiet ist verbessert. Unterernährung ist durch Einkommen und Ernährungsschulungen reduziert. Traumata und Gewalt in und zwischen Gemeinschaften sind aufgrund funktionierender Dialogstrukturen, Jugendarbeit und Sensibilisierungsmaßnahmen zurückgegangen“, schreibt die Caritas.
„In der Zentralafrikanischen Republik erreicht die Hilfe des Bistums Würzburg Menschen, die seit Jahren unter den Folgen des Bürgerkriegs leiden. Die Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je, um ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben“, betonte Bischof Jung. Für die Caritas sei das Engagement des Bistums ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Hoffnung für die Menschen, die auf langfristige Unterstützung angewiesen sind. Es trage dazu bei, dass die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik auf ihrem Weg in eine friedlichere und stabilere Zukunft begleitet würden.
Bistum Würzburg spendet 20.000 Euro für Zukunftsperspektiven im Südsudan
Mit 20.000 Euro unterstützt das Bistum Würzburg die Hilfe für Binnenflüchtlinge im Südsudan von Caritas international. Der Südsudan ist ein Land im Ausnahmezustand. Noch immer wirken die Folgen des Bürgerkriegs von 2013 bis 2018 nach, der Millionen Menschen zur Flucht zwang und das Land tief gespalten zurückließ. Die Spannungen zwischen politischen Lagern und ethnischen Gruppen reißen nicht ab, vielerorts sei die Sicherheitslage fragil.
Mit einer Fläche von rund 644.000 Quadratkilometern ist der Südsudan doppelt so groß wie Deutschland, zählt aber nur etwa elf Millionen Einwohner. Trotz reicher Erdölvorkommen gehört er zu den ärmsten Ländern der Welt – rund 76 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Hinzu kommen anhaltende bewaffnete Konflikte, wirtschaftlicher Stillstand und zunehmende Klimakatastrophen wie Überschwemmungen. In kaum einem anderen Land auf der Welt ist die Analphabetenrate so alarmierend. Im Jahr 2025 hätten von den rund 2,1 Millionen Kindern zwei Drittel keinen Schulplatz erhalten. Die generelle Krise im Land verschärfe sich seit April 2023 weiter: Der Krieg im Sudan hat Hunderttausende zur Flucht in den Südsudan genötigt. Ein Land, das selbst über kaum Ressourcen verfüge, stehe nun vor einer zusätzlichen Belastung, die es kaum allein bewältigen könne.
In Kodok zum Beispiel, einer Kleinstadt im Bundesstaat Oberer Nil, habe sich seit Kriegsbeginn die Bevölkerung verdreifacht. Der plötzliche Zuzug so vieler Menschen stelle alle Bereiche des täglichen Lebens vor enorme Herausforderungen – von der Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln bis hin zum Finden einer Unterkunft. Die zwei Schulen vor Ort waren schon zuvor überfüllt. Heute seien 80 Prozent der neu angekommenen Kinder ohne Schulplatz, auch viele ansässige Familien könnten ihre Kinder nicht einschulen. Schon früher sei die Bildungssituation besorgniserregend gewesen. Fast die Hälfte der Menschen in Kodok hat laut einer Studie nie eine Schule besucht. „Für viele endet der Bildungsweg, bevor er richtig beginnen kann“, schreibt Caritas international. Der Projektpartner South Sudan Mission plant den Bau einer Volksschule für bis zu 600 Kinder, in der diese vom Kindergarten bis zur achten Klasse Bildung erhalten. „Neben dem Leisten von Nothilfe ist ein Angebot von Bildung eine langfristige Investition in den Lebensraum der dort lebenden Menschen“, betont die Caritas.
„Wir stehen an der Seite derer, die auf unsere Solidarität angewiesen sind“, erklärte Bischof Jung. Laut Caritas international ist die Unterstützung durch das Bistum Würzburg ein bedeutender Beitrag zur Bewältigung der anhaltenden humanitären Krise im Südsudan.
Weitere Informationen zu den Hilfsprojekten sowie die Möglichkeit zu spenden gibt es auf der Homepage von Caritas international (https://www.caritas-international.de).
POW | Pressestelle Bistum Würzburg


