Hausgottesdienst am
6. Sonntag der Osterzeit
25. Mai 2025
Lied:Gl 803, 1+2: Unser Leben sei ein Fest...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Die Osterzeit neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen. In zwei Wochen schon feiern wir das Pfingstfest. Dann sind die Heiligen 50 Tage vorüber. Nicht nur die tagesaktuellen Ereignisse, sondern auch die Texte aus der Heiligen Schrift legen uns heute die Themen „Frieden und Versöhnung“ ans Herz. Bitten wir für uns und die ganze Welt um den Geist von Versöhnung und Frieden.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Lied:Gl 383,2: Ich lobe meinen Gott...
Gebet:
Guter Gott,
du hast ein Herz für uns.
Um Gemeinschaft mit uns zu haben,
kam Jesus, dein Sohn, in unsere Welt.
Durch ihn gibst du uns auch den Hl. Geist, der uns lebendig machen
und in Bewegung bringen will.
Gib uns durch ihn ein neues Herz,
damit wir in guten Beziehungen mit dir und untereinander leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit. (Nach Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 112)
Lesung:Offb 21, 10-14.22-23
Antwortgesang:Gl 479,1-3
Halleluja:Gl 174, 1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 14, 23-29)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das
habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.
oder: In leichter Sprache
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch.Deshalb sage ich euch noch einige wichtige Sachen: Viele Menschen haben mich lieb. Diese Menschen hören auf das, was ich erzähle. Gott selber hat diese Menschen auch lieb. Gott und ich werden immer bei diesen Menschen sein. Andere Menschen haben mich nicht lieb. Diese Menschen wollen nichts von mir hören.Obwohl ich alles Gute von Gott erzähle. Ich habe euch schon viel von Gott erzählt.Vieles ist schwer zu verstehen. Einiges vergesst ihr wieder. Darum sendet Gott den Heiligen Geist zu euch. Der Heilige Geist hilft euch zu verstehen, was ich von Gott erzählt habe. Der Heilige Geist erinnert euch an alles, was ich von Gott erzählt habe.Dann habt ihr Frieden in eurem Herzen. Ihr könnt in eurem Herzen immer beruhigt sein. Weil ich immer in eurem Herzen bleiben werde. Auch wenn ich sterbe. Und wenn ich zu Gott zurückgehe: Ich bleibe immer bei euch. @katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken
Kennen Sie auch diese Erfahrung: Da gibt es Zeiten, Tage, Wochen lang, in denen man nur versucht, die gerade jetzt anstehenden Dinge einigermaßen rechtzeitig und ordentlich über die Bühne zu bringen. Da kommen unsere verschiedenen Rollen in unserem Beruf, in unserer Familie, in unserem Freundeskreis, im Ehrenamt so geballt zusammen, dass manchmal kaum mehr Luft zum Atmen bleibt. Wir hetzen von einem Ort zum anderen, von einem Termin zum nächsten, um den unterschiedlichsten Erwartungen und Ansprüchen an uns gerecht zu werden. Das kann eine ganze Weile so ganz gut gehen. Aber irgendwann kommt dann der Punkt, an dem ich sage: Schluss, aus! Es reicht! Lasst mich doch jetzt einfach einmal alle in Ruhe! Lasst mich in Frieden!
Und das ist dann auch nicht einfach so daher gesagt. Das kommt dann aus dem tiefsten Herzen und ist ganz ernst gemeint. Ich bin dann an einem Punkt, an dem
ich meine eigene Zufriedenheit, meine innere Ruhe zu verlieren drohe oder bereits verloren habe. Ab diesem Punkt bin ich dann auch gar nicht mehr richtig in der Lage, angemessen auf den anderen, auf seine Fragen, Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Da wird dann jede Begegnung, jedes Gespräch nur noch zur Pflicht und ich bin nicht mehr wirklich offen für den anderen. Oder es fehlt die Offenheit, Neues zu denken, kreativ zu sein. Dann fehlt die Kraft und die Bereitschaft, über das eigene Leben nachzudenken, über das eigene Tun und sich fragen: Ist es das, was ich mir unter meinem Leben vorgestellt habe. Lebe ich noch oder werde ich nur noch gelebt - bin ich nur noch der Spielball der an mich heran getragenen Erwartungen und Ansprüche?
Das kann und darf aber kein Dauerzustand sein. Der andere kann und darf erwarten, dass ich ein offenes Ohr, ein offenes Herz für ihn habe und bereit bin, mich auf seine Frage, sein Anliegen einzulassen. Ebenso brauche ich für mich Auszeiten, Freiräume, in denen ich wieder zum Durchatmen, zur Ruhe kommen, erneut meinen Frieden finde mit mir, meiner Umgebung, wo die Zufriedenheit wieder Einzug hält in mein Leben.
Wie kann das gehen?
Eben haben wir im Evangelium aus dem Mund Jesu gehört: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann, gebe ich euch! Wie sieht er aus der Friede Jesu? Was ist das Besondere daran? Ich glaube, der Friede Jesu hat viel mit Gelassenheit zu tun. Etwas lassen können. Etwas so sein lassen können, wie es, wie er ist. Wir vergleichen oft und gern in unserem Leben. Wir vergleichen uns mit anderen; unseren Erfolg mit anderen; unser Ansehen mit anderen. Das setzt uns oft unter Druck. Oder aber wir meinen, den anderen nach unseren Vorstellungen umkrempeln zu müssen oder es müsste alles ganz genau nach unseren Vorstellungen gehen. Und setzen damit uns selbst und den anderen unnötig unter Druck.
Mit Gelassenheit geht auch das Zulassen einher. Ich muss nicht bei allem und jedem der oberste Bestimmer oder die Bestimmerin sein. Ich muss nicht überall den Daumen drauf haben. Ich darf auch einmal den anderen zutrauen, dass sie eine Sache gut durchziehen - vielleicht anders als ich es angegangen wäre. Aber - was soll's!?
In eine ganz ähnliche Richtung geht dann auch das Loslassen können. Irgendwie wollen wir immer die Zügel in der Hand haben. Wir wollen steuern, Einfluss nehmen. Aber nicht alles lässt sich steuern, nicht auf alles haben wir Einfluss. Irgendwann ist der Punkt gekommen, wo ich auch loslassen können muss - sei es, wenn die Kinder aus dem Haus gehen und ihr Leben in die eigene Hand nehmen, sei es, dass sich Träume und Hoffnungen für mein Leben zerschlagen und sei es letztlich angesichts des Todes, dass ich einen lieben Menschen loslassen, gehen lassen muss oder aber auch, dass ich mein eigenes Leben los lassen muss. Ich habe es schon selber das ein oder andere Mal erlebt, wie schwer sich Angehörige getan
haben, einen lieben Menschen im Sterben los zu lassen, gehen zu lassen bzw. wie sich ein Sterbender ans dieses Leben geklammert hat.
Meinen Frieden gebe ich euch! Einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann, gebe ich euch!
Jesus macht es uns vor, wie es gehen kann: Er heilt - weiß Gott - nicht alle Kranken, die ihm begegnen. Er entzieht sich auch immer wieder den Erwartungen und Ansprüchen der Menge. Er sucht die Einsamkeit, die Abgeschiedenheit, um in der Stille, im Dasein vor seinem Vater neu aufzutanken.
Er handelt nicht nach dem Grundsatz: Fahren Sie mich irgendwo hin. Ich werde überall gebraucht.
Er traut auch seinen Jüngern etwas zu. Er schickt sie voraus, dass sie schon einmal Vorarbeit leisten bzw. nach seiner Auferstehung seine Sache eigenverantwortlich weiter tragen.
Nur wenn wir auch auf uns selber achten, wenn wir mit uns selber im Reinen, mit uns selber in Frieden und zufrieden sind, können wir auch Frieden, Offenheit, Zufriedenheit weiter geben, können wir zu Werkzeugen seines Friedens werden.
oder: Für Familien mit Kindern:
In jedem Gottesdienst erinnern wir uns an die Worte von Jesus, dass Friede unter den Menschen herrschen soll. Leider wissen wir, das das bis heute nic ht gelingt. Krieg und Streit herrschen immer wieder auf der Welt. Wir dürfen und sollen nicht aufhören, für den Frieden einzutreten. Streit herrscht aber nicht nur in anderen Ländern, sondern manchmal auch bei uns. Auch uns gelingt es nicht immer, friedlich miteinander umzugehen. in den Familien, im Kindergarten oder der Schule gibt es immer wieder Streit. Wie ist das bei dir?
Guter Gott,
ich möchte dass der Krieg auf der Welt aufhört. Hilf, dass sich die Menschen vertragen und gute Lösungen finden, damit alle in Frieden miteinander leben können. (dkv-Sonntagblatt-2019)
Glaubensbekenntnis: Gl 456,4
Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Jesus, du hast uns deinen Frieden versprochen; einen Frieden wie ihn die Welt nicht gibt. Wir vertrauen Dir Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen an und bitten Dich: V/A: Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für alle Menschen, die ständig jammern und klagen und im Herzen unzufrieden sind. Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für Menschen, die gestritten haben und keinen Mut haben zur Versöhnung. Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für alle Menschen, die immer gleich zuschlagen. Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für alle Menschen in der Ukraine, im Heiligen Land und überall, wo Gewalt und Krieg herrschen. Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für alle Politikerinnen und Politiker, die den Frieden zwischen den Ländern halten und stärken können. Schenke ihnen Frieden
➢ Wir beten für unsere Verstorbenen und für alle, die um sie trauern und sich immer noch an sie erinnern. Schenke ihnen Frieden.
Denn dein Friede, o Gott, lässt die ganze Welt leben. Und dafür danken wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.(Anton Dinzinger/ Heidi Ehlen - Gottes bunter Regenbogen - S. 75)
Vater unser
Herr Jesus Christus, du hast deinen Jüngern und uns gesagt: Du gehst zum Vater. Der Beistand des Heiligen Geistes hilft uns, mit deinen Worten zu beten: Vater unser…
Lied:Gl 783, 1-4: Dein Geist weht, wo er will...
Gebet
Guter Gott,
Du hast uns dein Wort zugesagt.
Wir danken dir, dass du uns gestärkt hast,
damit wir in guten Beziehungen miteinander leben können.
Bleibe mit uns auf dem Weg.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 112)
Segen:
Mögest du arm an Unglück,
reich an Segen sein,
schwerfällig, um dir Feinde zu machen,
schnell, um Freunde zu gewinnen.
Möge der gute gott dir stets reichlich
an Gütern, Glück und Zufriedenheit schenken,
dass du gut leben
und mit anderen teilen kannst.
Sei freundlich zu jedem Menschen,
der dir heute begegnet
und schenke ihm ein liebes Wort.(Irische Segenswünsche)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 831, 1+3: Gott, dein guter Segen... und/oder: Gl 875, 1+2: Kommt, Christen, kommt zu loben...