Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Fünf Gemeinschaften mit Citypastoral

Im Dekanat Aschaffenburg-Stadt werden 13 Pfarreien und eine Kuratie zu fünf Pfarreiengemeinschaften verbunden – Größte Einheit im Bistum Würzburg

Aschaffenburg (POW) 13 Pfarreien und eine Kuratie mit insgesamt rund 37.500 Katholiken gehören zum Stadtdekanat Aschaffenburg. Bis 2010 sollen sie fünf Pfarreiengemeinschaften mit je 5000 bis 12.000 Katholiken bilden und eng mit der Citypastoral zusammenarbeiten. „Das Bewusstsein für eine Stadtkirche in Aschaffenburg ist bei sehr intensiven Gesprächen auf allen Ebenen gewachsen“, sagt Aschaffenburgs Stadtdekan Dr. Jürgen Vorndran (siehe Interview). Errichtet ist bisher die Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin-Innenstadt. Die 14 Gemeinden im Stadtdekanat Aschaffenburg auf dem Weg zu Pfarreiengemeinschaften: ein Zwischenbericht.

Aschaffenburg ist die zweitgrößte Stadt im Bistum Würzburg und zählt insgesamt 68.000 Einwohner. Mit der polnischen und kroatischen Mission sowie der italienischen Gemeinschaft beträgt die Katholikenzahl über 40.000. Durch die enge Anbindung an das pulsierende Wirtschaftsleben im Rhein-Main-Gebiet verzeichnet Aschaffenburg ein stetiges Wachstum und wird in den nächsten Jahren die 70.000-Grenze bei den Einwohnern überschreiten. In der Bevölkerungsentwicklung lässt sich etwa an den Klassenstärken in den Grundschule ablesen, dass der Anteil der evangelischen Christen durch Zuzug weiter steigen wird, ebenso der Anteil der muslimischen Bevölkerung, der im Moment noch weit unter 10.000 liegt, während sich der Prozentsatz an Katholiken leicht verringern wird. Den 15.000 Christen anderer Konfessionen gegenüber herrscht ein offenes ökumenisches Klima.

Aschaffenburg gehört seit 1815 zum Bistum Würzburg, zuvor war es Residenzstadt der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten, die das Schloss Johannisburg erbauen ließen. Keimzelle der kirchlichen Struktur war das 957 gegründete Stift Sankt Peter und Alexander, das bis zur Säkularisation im Jahr 1803 das kirchliche Leben am Untermain prägte und vor allem im Hochmittelalter zahlreiche Pfarreien besaß. Zur 1000-Jahr-Feier von Stadt und Stift Aschaffenburg erhob Papst Pius XII. 1958 die Stiftskirche zur Basilica minor. Die Wallfahrtskirche Sandkirche in der Fußgängerzone kann in diesem Jahr auf 400 Jahre Wallfahrt und 250 Jahre Neubau der Sandkirche zurückschauen. 2005 weihte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den Neubau des Martinushauses ein, das als Erwachsenenbildungszentrum am Untermain einen festen Platz hat. Das Martinushaus im Stadtzentrum vereint Jugend- und Erwachsenenbildung mit dem sozialen Engagement der Caritas und ihren Beratungsstellen. Die ökumenische Telefonseelsorge hat ihren Sitz am Untermain in Aschaffenburg. Vier Ordensfamilien leben noch in der Stadt, dazu gehören das Kapuzinerkloster, die Maria-Ward-Schule der Englischen Fräulein, das Clemensheim der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung und die Dillinger Franziskanerinnen mit ihrem Kinderhort.

Errichtet ist seit 1. Dezember 2005 die Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin-Innenstadt mit den drei Pfarreien Sankt Peter und Alexander, Unsere liebe Frau und Sankt Agatha. Die Seelsorgeeinheit zählt rund 5700 Katholiken. Nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung der Diözese Würzburg wäre die Citypastoral in dieser Pfarreiengemeinschaft anzubinden. Leiter der Pfarreiengemeinschaft ist Dekan Dr. Jürgen Vorndran, wobei in Sankt Agatha weiterhin Pater Arnold Hartlaub als Pfarradministrator wirkt.

Die künftig größte Pfarreiengemeinschaft Aschaffenburgs und des Bistums Würzburg umfasst den gesamten Süden der Stadt mit den Stadtteilen Schweinheim, Gailbach und Obernau. Bei der Errichtung stellen sich zwei Schwierigkeiten: Zum einen die Größe der Pfarreiengemeinschaft, zum anderen das Ungleichgewicht zwischen dem zum eigentlichen Stadtgebiet zählenden Stadtteil Schweinheim und den etwas außerhalb liegenden Orten Obernau und Gailbach. Pfarrer von Sankt Gertrud (Schweinheim) ist Robert Heßberger, von Mariä Geburt (Schweinheim) Markus Krauth. In Sankt Peter und Paul in Obernau ist vorläufig noch Nilkheims Pfarrer Wolfgang Kempf priesterlicher Moderator, und die Kuratie Sankt Matthäus in Gailbach leitet Ivan Levak, der zusätzlich die kroatische Mission betreut. Die Seelsorger und die Vertreter der Gemeinden haben sich jüngst auf eine künftige Zusammenarbeit verständigt. Mit der Diözesanleitung ist vereinbart, dass diese Pfarreiengemeinschaft zwei Pfarrer und noch einen Pfarrvikar haben wird. Der Pfarrvikar soll sowohl in der Gemeindeseelsorge, als auch in der Sonderseelsorge tätig sein. Gerade in der Anfangsphase werden alle vier Gemeinden wohl noch eine hohe Eigenständigkeit bewahren.

Die geplante Pfarreiengemeinschaft im Osten Aschaffenburgs besteht aus der Mutterpfarrei Herz Jesu und der in den 1960er Jahren aus ihr gegründeten Pfarrei Sankt Pius, in deren Gebiet auch das Klinikum Aschaffenburg liegt. Zu ihr sollen künftig 5200 Katholiken gehören. Die beiden Pfarreien arbeiten bereits an der Vereinbarung über die Gestaltung der Zusammenarbeit. Bis Pfingsten 2008 soll die Pfarreiengemeinschaft errichtet sein. Nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung wird sich langfristig die Frage nach einer Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Innenstadt stellen, weil zumindest die Pfarrei Herz Jesu zur Innenstadt zu zählen ist: Mit dieser Perspektive tun sich viele Gemeindemitglieder noch schwer. Pfarrer von Herz Jesu ist Michael Rosenberger, von Sankt Pius Albert Leutbecher.

Den Norden der Stadt umfasst die geplante Seelsorgeeinheit mit den Stadtteilen Damm und Strietwald. Derzeit haben die drei Pfarreien Sankt Konrad, Sankt Michael und Sankt Josef noch ihren eigenen Pfarrer: Charles Kelly in Sankt Konrad, Georg Müller in Sankt Michael und Friedbert Simon in Sankt Josef. Die Zusammenarbeit steht noch in der Anfangsphase. Rund 9200 Katholiken werden zu dieser Pfarreiengemeinschaft zählen. Deshalb sollen in ihr auch langfristig neben dem Pfarrer noch ein Pfarrvikar und nach Möglichkeit ein Kaplan tätig sein.

Die auf der Westseite des Mains liegenden Stadtteile Leider und Nilkheim umfasst die künftige Pfarreiengemeinschaft Sankt Laurentius und Sankt Kilian. Rund 5000 Katholiken zählen beide Pfarreien, die derzeit von den Pfarrern Wolfgang Senzel (Leider) und Wolfgang Kempf (Nilkheim) geleitet werden. Erste Schritte aufeinander zu sind gegangen. Eine engere Zusammenarbeit steht noch an.

(3907/1326)