Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Gründonnerstag, 1. April, allen Priestern der Diözese Würzburg nahegelegt, bei der Feier vom Leiden und Sterben Christi am Nachmittag des Karfreitags eine zusätzliche Fürbitte angesichts der aktuellen Situation der Problematik des sexuellen Missbrauchs zu beten. Aufgrund einer Notsituation sei mit Genehmigung des Ortsbischofs möglich, eine zusätzliche Bitte im Rahmen der Großen Fürbitten des Karfreitags einzufügen, schreibt der Bischof in einer E-Mail an die Priester. Bischof Hofmann selbst wird die Fürbitte für die Opfer von Missbrauch sowie für die Täter bei der Karfreitagsliturgie um 15 Uhr im Würzburger Kiliansdom beten.
Die Fürbitte lautet im Wortlaut: „Lasst uns beten für die Kinder und Jugendlichen, denen inmitten des Volkes Gottes, in der Gemeinschaft der Kirche, großes Unrecht angetan wurde, die missbraucht und an Leib und Seele verletzt wurden; wir beten auch für diejenigen, die schuldig geworden sind und sich schwer versündigt haben an jungen Menschen, die ihrer Sorge und Obhut anvertraut waren. Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist in seinem Leiden selbst ein Opfer von Unrecht und Gewalt geworden; wegen unserer Sünden wurde er bis ins Herz verwundet. Sei mit deiner Liebe, deinem Trost und deiner Kraft allen nahe, denen großes Unrecht geschehen ist und die tiefe seelische Verletzungen erlitten haben; richte sie auf, heile ihre Wunden und stärke ihren Glauben; den Schuldigen aber gib Einsicht und Reue, die Bereitschaft zur Umkehr und den festen Willen, vergangene Untaten gut zu machen. Sende uns allen deinen Heiligen Geist als Beistand, damit wir auf dem Weg deiner Gebote bleiben, dem Bösen widerstehen und entschiedener das Gute tun. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“
Die sogenannten Großen Fürbitten sind wichtiger Teil der Liturgie des Karfreitags und gehören seit Jahrhunderten zur Tradition des römischen Ritus‘ der Kirche. Die katholische Kirche betet in den zehn Großen Fürbitten für die heilige Kirche, für den Papst, für alle Stände der Kirche, für die Taufbewerber, für die Einheit der Christen, für die Juden, für alle Menschen, die nicht an Christus glauben, für alle Menschen, die nicht an Gott glauben, für die Regierenden und für alle notleidenden Menschen.
(1410/0473; E-Mail voraus)