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„Eine echte Bereicherung“

Bischof Hofmann: Kirchen leisten mehr im Bereich der Kultur als wahrgenommen wird – 120 Vertreter deutschsprachiger kirchlicher Bibliotheken bei Jahrestagung in Himmelspforten

Würzburg (POW) Die Kirchen leisten nach den Worten von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann viel im Bereich der Kultur – wie auch der Staat oder die Kommunen. Einen eindeutigen Anteil daran habe das kirchliche Bibliothekswesen, sagte er am Donnerstagabend, 16. Juli, vor Vertretern von kirchlichen Bibliotheken aus dem gesamten deutschsprachigen Raum im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg. Dort fand eine viertägige Jahrestagung mit 120 Teilnehmern statt.

In seiner Kurzansprache beklagte Bischof Hofmann die eingeschränkte politische und gesellschaftliche Wahrnehmung der kirchlichen Kulturarbeit und stellte dabei fest: Selbst die Kirchen nähmen die getrübte Fremdsicht auf ihre kulturellen Leistungen auf und stellten ihr Licht unter den Scheffel – und das in einer Zeit der wirtschaftlichen Krise, die plötzlich wieder nach ethischen Grundsätzen frage und von nichts so viel rede wie von der Notwendigkeit der Bildung und der Chancengleichheit für alle. Hier hätten die christlichen Kirchen viel anzubieten. Man müsse das noch offensiver als bisher vertreten und in einer Allianz aller Kulturschaffenden dafür einstehen, dass diese Kultur auch in Krisenzeiten als – im Wortsinn – echte Bereicherung wahrgenommen und entsprechend gefördert werde, forderte der Bischof.

Die Arbeitsgemeinschaft katholisch-theologischer Bibliotheken und der Verband kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken bündeln insgesamt 250 wissenschaftliche Bibliotheken mit einem Bestand von rund 17 Millionen Büchern. Ausdrücklich ermutigte Bischof Hofmann die Tagungsteilnehmer, diesen Weg in ökumenischer Verbundenheit weiter zu gehen und sich als „unüberhörbare Stimme“ in der Kulturlandschaft Gehör zu verschaffen. „Zeigen Sie den Menschen, welche Fülle an Sinnstiftung sich in den gesammelten Schöpfungen des menschlichen Geistes widerspiegelt, welche geistigen Errungenschaften, welchen Erfindungsreichtum, welch vielfältige Einsichten die unzählbaren Generationen vor uns hervorgebracht und uns als Bucherbe hinterlassen haben.“

Nach Auffassung des Bischofs müssen sich die kirchlichen Bibliotheken noch mehr als bisher den Ausdrucksmitteln und Informationsträgern der heutigen Zeit öffnen, damit sie wahrgenommen werden können. In der Diözese Würzburg habe man sich in den vergangenen Jahren bemüht, nicht nur das öffentliche Büchereiwesen zu stärken, etwa durch seine Modernisierung im neuen Medienhaus, sondern auch das wissenschaftliche Bibliothekswesen auf einen zeitgerechten Stand zu bringen. Auch in Zeiten rückläufiger Finanzmittel werde man im Rahmen des Möglichen an diesem Ziel festhalten, versicherte Bischof Hofmann.

Auf der Fachtagung habe man sich unter anderem damit befasst, wie man kirchlichen Strukturreformen gerecht werde, ohne dass sich die zahlreichen historischen Bibliotheken in ihrer Existenz bedroht sähen, sagte Professor Dr. Johannes Merz, Leiter der Schriftgutverwaltung der Diözese Würzburg. Außerdem habe man diskutiert, wie man die neu entstehenden internationalen Regeln auf kirchliche Bibliotheken anwenden könnte.

(3009/0851; E-Mail voraus)

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