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„Ein schwerer Schlag für die ganze Region“

Stellungnahme von Diakon Peter Hartlaub, Leiter der Betriebsseelsorge der Diözese Würzburg, zum geplanten Stellenabbau am Siemens-Standort Bad Neustadt

„Der angekündigte Abbau von 840 Arbeitsplätzen bei Siemens in Bad Neustadt bedeutet für die Beschäftigten und die ganze Region einen schweren Schlag. Er trifft die Menschen wie ein Blitz aus heiterem Himmel, denn Siemens hat in Bad Neustadt in den vergangenen Jahren mit einer hochmotivierten Belegschaft einen sehr erfolgreichen Weg eingeschlagen. Ich kann mir aus meiner Kenntnis des Werkes in Bad Neustadt nicht vorstellen, dass 840 Arbeitsplätze, also 40 Prozent der Gesamtbelegschaft, innerhalb von drei Jahren sozial verträglich abgebaut werden können. Es wird zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, wenn Siemens an seinen Abbauplänen festhält.

Für mich ist die Art und Weise, wie Siemens mit den Beschäftigten umgeht, empörend. Am Mittwoch verkündet das Unternehmen einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro innerhalb von drei Monaten (Oktober bis Dezember 2009) und gibt sich zuversichtlich, dieses Gewinnniveau halten zu können. Und am Donnerstag verkündet man den Abbau von 2000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Der Weltkonzern betreibt hier Gewinnpflege auf Kosten der Beschäftigten, nur um die Aktionäre zu befriedigen. Die Verantwortlichen für diese Entscheidung haben jedes Maß für Richtig und Falsch, für Gut und Böse verloren.

Ein solcher Arbeitsplatzabbau trifft die Region Bad Neustadt besonders hart. Schon heute haben wir dort das Problem, dass viele Menschen und vor allem junge Leute weggehen müssen, um Arbeit zu finden. Deshalb finde ich es wichtig und gut, dass Politik und örtliche Kirche bereits reagiert haben und den gemeinsamen Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze angekündigt haben. Die Betriebsseelsorge wird diesen Einsatz unterstützen und steht auch für die seelsorgerliche Begleitung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereit, die um ihren Arbeitsplatz fürchten."