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„Ein flammender Appell“

Erste Stellungnahme von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zur Enzyklika von Papst Benedikt XVI., „Caritas in veritate“

Würzburg (POW) Zur heute, 7. Juli, veröffentlichten Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI. gibt der Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann, folgende erste Stellungnahme ab:

Nach den beiden Enzykliken „Deus caritas est“ und „Spe salvi“ legt Papst Benedikt XVI. mit seinem Lehrschreiben „Caritas in veritate“ seine erste Sozialenzyklika vor, mit der er zu hochaktuellen Themen der Weltgemeinschaft Stellung bezieht und eine menschengerechte und menschenwürdige Entwicklung anmahnt.

Diese am 29. Juni 2009, dem Fest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus, zu Rom veröffentlichte Enzyklika entfaltet die Erkenntnis der Kirche, dass die Liebe in der Wahrheit, die Jesus Christus in seiner Menschwerdung, in Tod und Auferstehung bezeugt hat, der Antrieb für die Entwicklung des einzelnen Menschen wie der gesamten Menschheit ist.

Der Papst legt diese Grundlage der Soziallehre der Kirche dar – in Würdigung der Enzyklika „Populorum progressio“ von Papst Paul VI., die dieser 1967 veröffentlicht hat. Dabei knüpft Papst Benedikt vor allem an die Entfaltung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen bei Papst Paul VI. an.

Besonders auffallend ist die ständige Bezugnahme zu Problemen unserer Zeit. Der Papst stellt in den sechs Kapiteln die Möglichkeiten und Chancen einer Liebe in Wahrheit dar, die auf der Erkenntnis aufbaut, dass Liebe immer von Gott geschenkt ist und daher zur uneigennützigen Weitergabe verpflichtet: „Nur in der Wahrheit erstrahlt die Liebe und kann glaubwürdig gelebt werden.“ Die Liebe ist für den Papst der Hauptweg der Soziallehre der Kirche.

Benedikt XVI. spricht sowohl das Recht auf Arbeit, die gerechte Verteilung der Güter der Erde, das Problem des Hungers in der Welt und gleiche Bildungschancen an als auch die Migrationsproblematik und das Recht auf Religionsfreiheit. Dabei lautet einer der Kernsätze: „Die moralisch verantwortungsvolle Offenheit für das Leben ist ein sozialer und wirtschaftlicher Reichtum.“ (4. Kapitel) Technik sei nur ein Hilfsmittel, den Schöpfungsauftrag zu erfüllen und dürfe nicht zum Beherrscher des Menschen werden. Sie bedürfe immer eines verantworteten Umgangs und Einsatzes.

Das Fazit der geradezu spannend geschriebenen Enzyklika lautet: „Ohne Gott weiß der Mensch nicht, wohin er gehen soll, und vermag nicht einmal zu begreifen, wer er ist.“

Die neue Enzyklika ist angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hochaktuell und lenkt den Blick auf die Zeichen der Zeit. Der Papst tritt dabei als Anwalt einer ganzheitlichen Entwicklung der Menschheit auf, die von Gerechtigkeit und dem Blick auf das Gemeinwohl geleitet wird. Nur mit Gott als Grundlage ist eine echte ganzheitliche Humanität möglich. Das Schreiben des Papstes ist eine herausragende Wegweisung in die Zukunft der Menschheit und ein flammender Appell an die Weltgemeinschaft zur nachhaltigen Gerechtigkeit. Eine am Menschen orientierte Globalisierung wird an dieser Richtschnur nicht vorbeikommen. Hoffentlich findet die neue Enzyklika viele Leser und Menschen, die sie beherzigen.

(2809/0797; E-Mail voraus)