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Das Auge weint, das Auge lacht

Die Überlegungen zur Pastoral der Zukunft legen nahe: Langfristig werden sich wohl nicht nur Strukturen verändern, sondern auch Mentalitäten, Maßstäbe und Rollen­bilder.
An Ostern kreuzen sich Sterben und Leben, Leiden und Geborgensein, Vergehen und Aufblühen. Den Abschiedstränen der Jünger folgt nicht Verzweiflung, sondern Heil. Das heißt für alle Gläubigen: An Ostern darf das eine Auge lachen, während das andere  noch weint.   Diese Trostbotschaft scheint zu aktuellen Entwicklungen zu passen. Im Bistum Würzburg stehen Veränderungen an, die bei manchen Unruhe hervorrufen. Seit Kurzem ist in Grundzügen bekannt, wie sich die Diözesanleitung die Pastoralplanung für die kommenden Jahrzehnte vorstellt: die „Pastoral 2030“.
Erkennbar baut die zur Diskussion gestellte Zusammenlegung von Gemeinden auf vertrauten Strukturen auf. Zwar zeichnet sich ab, dass eine Pfarrei künftig viele Gemeinden umfassen wird. Aber Gemeinden sollen Orte kirchlichen Lebens bleiben. Und an der Spitze der neuen Pfarreien sollen wie gewohnt Pfarrer stehen mit Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen an ihrer Seite.   Zugleich deutet die „Pastoral 2030“ auf einen historischen Einschnitt hin. Dieser Einschnitt betrifft nicht nur die praktische Frage, wie groß Pfarreien in Zukunft sein werden. Dieser Einschnitt betrifft auch das Kirchenverständnis jedes Einzelnen: Hängt der Wert pastoralen Handelns davon ab, ob es ein Priester ist, der handelt? Muss Gemeindeleitung in den Händen von Hauptamtlichen liegen? Wie viel Freiraum und Respekt können Ehrenamtliche erwarten?
Die Überlegungen zur Pastoral der Zukunft legen nahe: Langfristig werden sich wohl nicht nur Strukturen verändern, sondern auch Mentalitäten, Maßstäbe und Rollen­bilder. Ohne dass dies schaden müsste. Ostern bedeutet, dass sich das gesamte Evangelium als Erzählung vom Wandel lesen lässt.   Ob das eigene Auge dabei nun mehr weint oder lacht: Der „Pastoral 2030“ ist eine breite und offene Debatte zu wünschen – gerne auch in den Medien des Bistums Würzburg.   ULRICH BAUSEWEIN