Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die heiligen Öle für alle Pfarreiengemeinschaften und Einzelpfarreien im Bistum Würzburg am Dienstagabend, 30. März, im Dom zu Würzburg geweiht: das Katechumenenöl für die Salbung vor der Taufe, das Chrisamöl für Taufe, Firmung, Bischofs- und Priesterweihe sowie für die Weihe von Kirchen und Altären, das Krankenöl für die Krankensalbung. Die heiligen Öle werden in den kommenden Tagen in die Gotteshäuser der Diözese gebracht.
Die nur einmal im Jahr stattfindende Chrisammesse feierte Bischof Hofmann zusammen mit Christoph Kardinal Schönborn aus Wien, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und elf Dekanen. Sie fand im Rahmen des Oasentags für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten statt. Rund 300 Seelsorger bekundeten vor dem Bischof erneut ihre Bereitschaft zum priesterlichen und diakonischen Dienst.
In seiner Predigt rief Bischof Hofmann die Priester und Diakone auf, sich in einer Zeit innerkirchlicher Erschütterungen nicht entmutigen zu lassen und bei aller Bedrängnis darauf zu vertrauen, dass die Kirche als Leib Christi schon in die endzeitliche Vollendung hineinreiche. Er dankte ihnen für die Redlichkeit, das Glaubenszeugnis, den unermüdlichen Einsatz und die Leidensfähigkeit. „Christus bleibt das Haupt seiner Kirche, und weil wir den Geist Christi empfangen haben, kommt uns auch Anteil an seinem königlichen Priestertum zu. Das gilt es gerade heute neu zu entdecken und durch unseren treuen Dienst zu vermitteln, damit alle das Leben haben“, sagte er zu den Geistlichen.
Weiter erinnerte der Bischof an die eindeutigen Worte von Papst Benedikt XVI. im Blick auf sexuelle Vergehen von Priestern, Ordensleuten und kirchlichen Mitarbeitern in seinem Brief an die Kirche in Irland. „Der umfassenden Offenlegung der Vergehen und der inneren Reinigung der Kirche muss ein Aufbruch folgen, der getragen ist von der Zuversicht in Gottes Unter-uns-sein, das wir – gerade auch im orkanähnlichen Sturm – im Blick auf den Auferstandenen bekennen dürfen“, betonte Bischof Hofmann.
Nach der Predigt brachten zwölf Diakone Chrisamöl, Katechumenenöl und Öl für die Krankensalbung zum Altar, wo die einzelnen Öle beim Hochgebet und am Schluss der Feier geweiht wurden. Grundstoff der drei heiligen Öle ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Für das Bistum Würzburg werden pro Jahr insgesamt zirka 50 Liter benötigt. Die Salbung mit Öl ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.
Die Frauenschola „Vox anima“ unter Leitung von Domkantorin Judith Schnell sang die Choralmesse „De angelis“. Domorganist Professor Stefan Schmidt begleitete sie auf der Domorgel. Vor der Chrisammesse sprach der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, beim Oasentag für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten in der Seminarkirche Sankt Michael zum Thema „Den Armen die frohe Botschaft zu künden“.
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