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Aus dem Caritasverband

Caritas – entscheidend für die Zukunft der Kirche

Würzburg, 17.03.2023. Vertreterversammlung der unterfränkischen Caritas diskutiert Strategiepapier der Diözese Würzburg.

Zu einem außerordentlichen Treffen kamen am Freitag, 17. März, die gewählten und berufenen Mitglieder der Vertreterversammlung der unterfränkischen Caritas in der Würzburger Geschäftsstelle des Verbandes zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt war das Papier „Vision und Mission. Strategische Ziele“, das der Kirche von Würzburg den Weg in die Zukunft weisen soll. Die Caritas versteht sich theologisch und praktisch als Wesensmerkmal der Kirche und ist in den Zukunftsprozess eingebunden.

„Den Kirchen laufen die Mitglieder weg“, zitierte Domkapitular Clemens Bieber aus aktuellen Pressemeldungen. Viele würden schon gar nichts mehr von der Kirche erwarten. Sich mit Blick auf den freien Fall immer auf die Säkularisierung berufen zu wollen, sei ein Fehler. Es komme darauf an, sich den Menschen zuzuwenden. „Das ist Auftrag der Caritas“, so Bieber. Deshalb sei es entscheidend, sich in den Strategieprozess konstruktiv und kritisch einzubringen.

Das Strategiepapier, das mit hohem Aufwand Punkt für Punkt und Satz für Satz durchgearbeitet, diskutiert und kommentiert wurde, gehe prinzipiell in die richtige Richtung waren sich die 40 Frauen und Männer aus allen Ebenen und Arbeitsfeldern der Caritas einig. „Dennoch besteht beim Lesen der Eindruck, dass die Caritas zwar mitgedacht, aber nicht verstanden wird“, meinte die Geschäftsführerin eines Orts- und Kreisverbandes. „Wir wünschen uns, dass Caritas nicht reduziert wird auf die Geschäftsstelle in Würzburg“, wurde ebenfalls angemerkt. So sei unterschlagen worden, dass ein Großteil der Arbeit über die vielen Caritasvereine vor Ort geleistet werde. Darauf, dass in den Diensten und Einrichtungen der Caritas auch pastoral gehandelt werde und Verkündigung stattfinde, wiesen Trägerinnen und Träger von Kitas und Einrichtungen der Jugendhilfe hin. „Der Bereich der Seniorenarbeit ist völlig heruntergefallen“, monierte der Leiter eines Altenheims. „Die Weite der Caritas spiegelt sich im Papier nicht wieder, auch wenn der Begriff an 45 Stellen auftaucht“, so das Fazit einer Ordensfrau. Am Ende gehe es darum, dass die wertvolle und wichtige Arbeit der Caritas im Bistum Würzburg auch weiterhin auskömmlich finanziert werde.

Gut fünfzig Anmerkungen sollen in das Strategiepapier der Diözese eingearbeitet werden. Souverän führte Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral, durch die dreistündige Diskussionsrunde, in der es sachlich, leidenschaftlich und bisweilen emotional zuging. Unterstützt wurde Holtmann von Mitarbeiterin Sylvia Wagner, die alle Anmerkungen akribisch notierte. In der kommenden Woche werde das Ergebnis nochmals in die Runde gegeben mit der Bitte um kritische Sichtung. „Im Sommer soll auf Bistumsebene eine Entscheidung fallen und Priorisierungen vorgenommen werden“, erläuterte Holtmann den weiteren Ablauf. Denkbar sei auch eine weitere Runde der Beratung in den beteiligten Gremien.

„Nehmen Sie die Anliegen der Caritas auch in andere Bereiche mit“, ermutigte Domkapitular Clemens Bieber abschließend und dankte für die gemeinsame Arbeit des Nachmittags, die anstrengend, aber doch fruchtbar gewesen sei.

Sebastian Schoknecht