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Brief von Pfarrer Gabriel zur Sternsingeraktion 2025

Für die diesjährige Sternsingeraktion hat der Rat im Pastoralen Raum Am Kreuzberg beschlossen, dass mit dem gespendeten Geld ein Projekt von Pfarrer Gabriel in Indien unterstützt werden soll, der durch seine regelmäßige und zuverlässige Urlaubsvertretung die Seelsorge im Pastoralen Raum Am Kreuzberg unterstützt. Es geht darum, für Kinder aus sehr armen Familien Lernzentren anzubieten, damit sie sich bilden, und somit ein besseres Leben haben können. Wir freuen uns sehr, dass das Kindermissionswerk dazu seine Zustimmung gegeben hat und die Spenden ganz konkret dort eingesetzt werden. Im Folgenden können Sie eine Mitteilung von Pfarrer Gabriel hierzu lesen.

Liebe Sternsinger im Pastoralen Raum Am Kreuzberg,

Grüße von eurem Pfarrer Gabriel. Viele Ministranten, die mit mir am Altar waren, die ich gekannt habe, sind nun aufgewachsen, sind wahrscheinlich nicht mehr im Dienst des Altares. Die neuen Minis kennen mich wenig oder gar nicht. Für sie... ich bin Gabriel Gnanathiraviam aus Indien. Vom September 2013 bis April 2018 war ich in der Rhön als Pfarrvikar tätig. Seither bin ich in meinem Heimatbistum als Pfarrer und Caritas-Direktor beschäftigt. Caritas Madurai arbeitet für die Emanzipation der Unterdrückten in vielen verschiedenen Bereichen wie sozialer Gerechtigkeit, Migration, Selbstständigkeit von Frauen usw. Eines von den Projekten ist die Bildung für die Kinder. Wir haben dieses Projekt bis 2013 gehabt. Wegen Geldmangel konnten wir dieses Projekt nicht mehr weiterführen. So wollte ich es wieder ins Lehen rufen und bemühe ich mich, mit der Hilfe der Sternsingeraktion dieses Projekt weiterzumachen.

Dieses Projekt läuft so: Mein Bistum besteht aus vier Bezirken, etwa so groß wie die Diözese Würzburg. Von diesen vier Bezirken sind drei Bezirke sehr arm – arm, weil es es viele Dalit-Familien gilt. Dalit heißt: Unberührbar. Obwohl Unberührbarkeit von der gesetzlichen Verfassung her verboten ist, ist die Praxis noch spürbar. Diese Familien sind 2000 Jahren lang unterdrückt worden. Erst seit 50 Jahren ist ihnen die Bildungsmöglichkeit zugesagt. Dennoch gehen viele Dalitkinder nicht in die Schulen, weil sie ihren Eltern in der Landwirtschaft oder in vielen Handarbeiten helfen müssen. Auch wenn die Kinder in die Schulen gehen können, bleiben die Kinder sehr benachteiligt. So müssen die Kinder ihren Eltern abends helfen statt die Hausaufgaben zu machen, oder sie haben keine, die sie motivieren oder helfen beim Lernen, wenn sie sich beim Lernen schwertun. Deshalb hat Caritas Madurai an verschiedenen Ortschaften und Dörfern Abendlernschulen, die sogenannten CLC-Children Learning Center. Ich möchte diese Möglichkeit für die Kinder wieder anbieten. Das heißt, wir haben 40 Lernzentren in Sicht. Wir haben entweder in der Kirche oder im Gemeindehaus eine Räumlichkeit mit wenigen Einrichtungen. Wir haben einen oder zwei Lehrkräfte für die Nachhilfe. Die Kinder ab der 6. Klasse kommen in das Zentrum, um zu lernen. Lernen heißt, dass sie ihre Aufgaben machen oder ihre Zweifel klären oder etwas neu kennenlernen und vor allem: einfach motiviert sein. Dafür geben wir den Lehrkräften ein kleines Gehalt. Und an manchen Orten müssen wir für den Strom und den Saal bezahlen. Deswegen kommen wir zu euch, um Hilfe zu bitten.

Die Sternsingeraktion ist eine große Aktion in Deutschland. Damit helfen Sie vielen Kindern in der Dritten Welt. Ich selbst war mit dem Bürgermeister zwei Jahre beim Sternsingen in Bischofsheim und in Unterweißenbrunn unterwegs. Es war eine erinnerungswürdige Erfahrung. Am 6. Januar 2017 - ich denke, die Temperatur war minus 18 Grad - musste ich zwei Socken und zwei Pullis mit Jacke und zwei Handschuhen anziehen. Dennoch war die Kälte brutal. Ich sage es, weil ich weiß, unter welchen Bedingungen ihr an diesem Tag unterwegs seid für die Weltkinder. Dadurch setzt ihr ein Zeichen der Hoffnung für die Kinder in der ärmeren Ländern. Schließlich ist dies die Botschaft von Weihnachten: eine Hoffnung setzen für die Welt. Jesus hat es getan. Wir versuchen es auch auf unsere kleine Art und Weise. Daher möge Gott uns segnen und leiten. Ich wünsche euch und euren Familien ein hoffnungsvolles und friedvolles Weihnachtsfest und ein glückseliges Neues Jahr.

Ihr Gabriel Gnanathiraviam