Würzburg (POW) Dr. Joachim Wanke, Bischof von Erfurt, hat am Montagabend, 27. August, die Ausstellung „Hirtenamt und Gesellschaft. Josef Stangl, Bischof von Würzburg 1959-1979“ in der Würzburger Diözesanbibliothek besucht. Darin geht es unter anderem auch um das Engagement Stangls für das Kommissariat Meiningen – den Teil des heutigen Bistums Erfurt, der bis zur deutschen Wiedervereinigung vom Bistum Würzburg verwaltet wurde. „Die Meininger Priester wussten die sachliche und emotionale Verbundenheit mit Würzburg sehr zu schätzen“, sagte Wanke. „In den 1970er Jahren, als fast keiner realistisch an eine Wiedervereinigung geglaubt hat, begann Stangl jede Silvesterpredigt mit einem Gedanken an die Mitchristen in Südthüringen“, ergänzte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, der Bischof Wanke durch die Ausstellung begleitete.
Im Anschluss schrieb der Erfurter Bischof in das Gästebuch: „Mit Dank an jene, die uns im Glauben und im Amt vorangegangen sind – und mit Dank und Anerkennung für jene, die diese Ausstellung angeregt und gestaltet haben.“ Damit reihte Bischof Wanke sich in die Vielzahl ausschließlich positiver Kommentare ein, die bislang im Gästebuch zu finden sind.
„Ich bin begeistert! Er war unser beliebter Religionslehrer an der Lehrerbildungsanstalt!“, kommentiert ein Besucher die Ausstellung. Ein anderer schreibt: „Ein gutes Beispiel, Archive zum Leben zu erwecken. Weiter so bei künftigen Anlässen. Gratulation den ‚Machern’ für Inhalt und Qualität.“ Vor allem die ausgewogene Form der Darstellung würdigt der Verfasser eines anderen Eintrags: „Schön, dass hier, wie bei solchen Ausstellungen nicht immer üblich, die kritischen Seiten der Amtszeit Stangls angesprochen werden!“ Eine Besucherin erinnert sich an ihre Jugend und teilt mit: „Die Ausstellung weckt viele Erinnerungen an unseren Religionslehrer bei den Englischen Fräulein. Wir durften sogar in den 30er Jahren mit Erlaubnis des Bischofs schon ministrieren bei unserem sportlichen ‚Stangl’“.
Die Ausstellung „Hirtenamt und Gesellschaft“ in den Räumen der künftigen Diözesanbibliothek in der Domerschulstraße 17 zeigt auf zwei Etagen in vier großen Kapiteln Urkunden und Dokumente, Briefe, Fotos, Broschüren, bischöfliche Amtsinsignien und Kleidung sowie Film- und Zeitzeugendokumente aus dem Leben und Wirken Bischof Stangls – von der Kindheit über den Einsatz des jungen Priesters bis hin zur Bischofszeit und zur Umsetzung des Konzils. Unter dem Thema „Letzte Jahre“ fällt der Blick auf die Seligsprechung Liborius Wagners und auf das Geschehen um den Exorzismus in Klingenberg. Die Ausstellung ist bis 28. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr in der Diözesanbibliothek Würzburg, Domerschulstraße 17, zu sehen. Weitere Informationen im Internet unter www.bischof-stangl.de.
Den Höhepunkt des Gedenkens bilden die Veranstaltungen vom 21. bis 23. September. Bei der Jahresversammlung des Diözesangeschichtsvereins am 21. September spricht Professor Dr. Erwin Gatz aus Rom/Köln in der Neubaukirche über das Bischofsbild des 20. Jahrhunderts. Am 22. September findet in Zusammenarbeit von Katholischer Akademie Domschule und Diözesangeschichtsverein eine Tagung über „Die Ära Josef Stangls“ statt. Am 23. September zelebriert Bischof Hofmann den festlichen Gedenkgottesdienst im Kiliansdom zusammen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, der die Predigt hält.
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