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Ausgezeichneter Umweltschutz

Staatssekretärin Huml lobt Umweltschutzaktivitäten des Tagungszentrums Schmerlenbach – Umweltsiegel in Gold und neues EMAS-Zertifikat überreicht

Schmerlenbach (POW) Die höchste europäische Auszeichnung für betrieblichen Umweltschutz, das EMAS-Zertifikat, sowie das Bayerische Umweltsiegel in Gold hat das katholische Tagungszentrum Schmerlenbach am Donnerstag, 28. Januar, aus den Händen von Staatssekretärin Melanie Huml vom Bayerischen Ministerium für Umwelt und Gesundheit erhalten. „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, werden das Antlitz der Welt verändern“, sagte Huml, als sie die Urkunde an Rektor Dr. Berthold Uphoff übergab. „Sie haben sogar einen großen Schritt getan“, attestierte die Staatssekretärin.

Das Tagungszentrum Schmerlenbach ist die erste Erwachsenenbildungs-Einrichtung der Diözese Würzburg, die nach den Standards des sogenannten Umweltzertifikates EMAS ausgezeichnet wurde. Die Abkürzung steht für „Eco Management and Audit Scheme“ und wird von der Europäischen Union an Betriebe für freiwilliges Umweltmanagement und die Durchführung einer Umweltbetriebsprüfung vergeben. Die Prüfung ist in Schmerlenbach im September erfolgt. Huml hob in ihrer Ansprache hervor, dass die Kirche in Sachen Umweltschutz Vorbildfunktion besitze. Das Tagungszentrum Schmerlenbach beweise mit der Teilnahme am EMAS-Programm, dass Kirche nicht nur über Schöpfungsverantwortung rede und in ihren Fortbildungen lehre, sondern sie auch konkret vorlebe. Das Engagement der Einrichtung sei weit über die Grenzen Unterfrankens hinaus beispielhaft.

Um die Auszeichnung nach Schmerlenbach zu holen, war einiges an Vorarbeit nötig. Bei der täglichen Arbeit im Tagungszentrum achtete man schon lange auf den Umweltschutz, trennte den Müll oder schenkte fair gehandelten Kaffee aus. Doch im vergangenen Jahr hatten die Bemühungen durch die Bildung eines Umweltteams eine neue Dynamik bekommen. In dieser Arbeitsgruppe sind Mitarbeiter aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Hauses, von der Küche über die Verwaltung bis hin zum Hausmeister vertreten. Auch der Umweltbeauftragte der Diözese Würzburg, Edmund Gumpert, wirkt in diesem Gremium mit. Roland Gerhart, Geschäftsführer des Tagungszentrums, wurde von Rektor Uphoff zum Umweltbeauftragten des Hauses berufen.

Uphoff verdeutlichte in seiner Ansprache beim Festakt an Beispielen, was Umweltmanagement ganz konkret bedeuten kann. So wurde in den 80 Gästezimmern des Hauses die Beleuchtung auf Energiesparlampen umgestellt. Damit konnte der maximal mögliche Energieverbrauch von bislang 200 Watt pro Zimmer auf 75 Watt reduziert werden. „Und die Gäste sagen, es sei heller geworden“, beschrieb der Rektor die Rückmeldungen der Besucher. Es wurden auch neue Stühle angeschafft, die zu 50 Prozent aus recyceltem Material bestehen und zu 97 Prozent wiederverwertbar sind. Im Einkauf achte man jetzt noch stärker auf den Bezug regionaler Produkte. In der Küche konnten durch bessere Lagertechnik drei Tiefkühltruhen abgeschaltet werden. Eine weitere Fülle von Maßnahmen kann man in der Umwelterklärung 2009 des Hauses nachlesen, die in Heftform alle wichtigen Fakten zusammenfasst, natürlich auf Recyclingpapier gedruckt.

Das Zertifikat ist für drei Jahre gültig und beinhaltet, dass man sich für eine Re-Zertifizierung neue Ziele setzt, die dann überprüft werden. Im Umweltprogramm 2011 finden sich deshalb bereits weitere Punkte. So soll in den kommenden Monaten eine Photovoltaik-Anlage auf den Garagendächern installiert werden oder durch verschiedene Maßnahmen der Wasserverbrauch um fünf Prozent verringert werden. Geplant ist auch, nicht nur Recyclingpapier zu verwenden, sondern insgesamt den Papierverbrauch zu drosseln.

In einem Grußwort dankte Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, auch im Namen von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann für das Engagement des Schmerlenbacher Teams. Er stellte einen inhaltlichen Bezug zur Geschichte des Hauses her. Schmerlenbach sei auf den Grundmauern eines Benediktinerklosters gebaut und die Benediktiner hätten bereits im Mittelalter als die Kultivierer des Landes gegolten. Heute würde sich das Tagungszentrum den großen Herausforderungen unserer Zeit stellen. Dazu gehöre der verantwortungsbewusste Umgang mit der Schöpfung. Für die Gäste, unter ihnen auch Landrat Dr. Ulrich Reuter und Landrat a.D. Roland Eller, betonte der Bürgermeister von Hösbach, Robert Hain, die Bedeutung des Tagungszentrums für die Marktgemeinde. Er wies darauf hin, dass das Haus in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiere und es die Ehrung durchaus auch als Ansporn verstehen könne, weiterhin gute Arbeit zu leisten.

Das Bayerische Umweltsiegel in Gold wird seit 1997 vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie verliehen. Zudem ist Schmerlenbach auch Mitglied im Umweltpakt Bayern. Dort haben sich seit 1995 über 5000 Betriebe zusammengeschlossen, die sich um eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung bemühen. Der diözesane Umweltbeauftragte Gumpert sprach zum Abschluss des Festaktes die Hoffnung aus, dass man sich im Tagungszentrum Schmerlenbach vom umweltgerechten Verhalten anstecken lassen könne: „Vielleicht wird daraus eine Pandemie, gegen die man nicht geimpft werden muss.“

(0510/0146; E-Mail voraus)

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